Zuletzt setzten die gestiegenen Erwartungen an eine rasche Zinswende viele Branchenaktien unter Druck. DER AKTIONÄR erklärt, wie die Situation einzuschätzen ist.
Vergangenes Jahr lief es für europäische Bank-Aktien ziemlich gut. Der Sektor scheffelte aufgrund der Zinswende so hohe Gewinne wie seit Jahren nicht und der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks schaffte eine Performance von 21,2 Prozent. Auch das Ergebnis der Commerzbank-Aktie kann sich sehen lassen, denn sie schloss das Jahr 19,1 Prozent höher ab. Mustergültig arbeitete sich der Kurs, unterbrochen von trendbestätigenden Konsolidierungen, immer weiter nach oben. Am 9. Januar stand die Notierung schließlich am Jahreshoch von 2023 bei rund zwölf Euro. Doch seitdem geht es abwärts. Denn nun setzt sich am Markt immer mehr die Überzeugung durch, dass die Notenbanken aufgrund der nachlassenden Inflation 2024 die Zinsen kräftig senken werden. Zwar sind die Erwartungen mit 139 Basispunkten für die Eurozone im laufenden Jahr mittlerweile etwas gedämpfter als noch vor wenigen Wochen. Da die Commerzbank aber als sehr zinssensible Aktie im stark von den Leitzinsen abhängigen Finanzsektor gilt, hat sie in den vergangenen Wochen ordentlich Federn lassen müssen.