Die Euro am Sonntag begründet die jüngste, starke Erholung des Goldpreises mit einem Wort: Angst. Zu Jahresbeginn sackten schließlich zunächst die Indizes ab, es folgten die Unsicherheit und schließlich die Panik wegen des britischen EU-Referendums. Der Goldpreis legte seit Jahresbeginn um 25 Prozent in Dollar und um 20 Prozent in Euro zu. Die Analysten schätzen, der Preis für eine Feinunze dürfte in der zweiten Jahreshälfte mindestens 1.230 Dollar und höchstens 1.500 Dollar erreichen. Das sind die niedrigsten und höchsten Schätzungen. Die Panik ist zwar vorbei, doch Unsicherheitsfaktoren bleiben. Diese Faktoren sind: Welche Folgen hat ein Brexit für die Wirtschaft und für die Politik? Wächst die Wirtschaft entsprechend? Birgt die Geldpolitik der Notenbanken noch mehr Risiken? Was passiert, wenn Donald Trump US-Präsident werden sollte? Die Konkurrenz für Gold durch Zinsen ist zudem zu vernachlässigen.
Gold als Sicherheitsbaustein im Portfolio ist also weiterhin sinnvoll. Experten raten zu einem Anteil von fünf bis zehn Prozent. Die Euro am Sonntag rät sehr sicherheitsbewussten Anlegern dazu, diesen Anteil bei großen Goldhändlern, wie etwa Degussa, als Münzen oder Barren zu kaufen. Als Alternative bietet sich der Kauf von Anteilen an Schuldverschreibungen der Deutschen Börse AG (ETC; WKN A0S9GB) an. Diese Papiere sind zu 95 Prozent mit körperlich vorhandenem Gold abgesichert. Wer auf etwas mehr Rendite spekuliert, der sollte den Fonds M & W Privat (WKN A0LEXD) der LRI Invest S.A. kaufen, der knapp die Hälfte in Minen-Konzerne investiert und den Rest in Silber und Gold gesteckt hat. Der Gold-Fonds (WKN A1C4YR) der Tocqueville Finance S.A. investiert nur in Goldminen-Konzerne und profitiert überverhältnismäßig stark von einem steigenden Goldpreis. Allerdings sackte die Notierung auch immer wieder ab.