Jetzt ist es offiziell. Der Mobilfunkanbieter T-Mobile US will alle Anteile an Sprint übernehmen. Preis: 26 Milliarden Dollar. Die Fusion könnte den US-Mobilfunkmarkt neu ordnen – vorausgesetzt die Kartellbehörden stimmen diesmal zu.
Für je 9,75 Sprint-Aktien sollen die Aktionäre eine neue Aktie von T-Mobile US erhalten. Die Eigentümerverhältnisse wären damit folgendermaßen geordnet: Deutsche Telekom rund 42 Prozent, Sprint-Mutter Softbank 27 Prozent.
Die neue Firma soll den Namen T-Mobile behalten. Auch die Führungsspitze mit John Legere und Mike Sievert stammt aus dem Hause T-Mobile. Telekom-Vorstand Tim Höttges wird Aufsichtsratsvorsitzender. Einen Platz im Aufsichtsrat erhalten daneben Softbank-Vorstand Masayoshi Son und Marcelo Claure, der aktuelle Sprint-Chef.
Die Synergieeffekte der Fusion haben einen Wert von über 43 Milliarden Dollar. Es werden beispielsweise die hohen Kosten für die Infrastruktur günstiger, je mehr Kunden sie benutzen. Die fusionierte Firma würde knapp 100 Millionen Kunden haben und sich am Markt zwischen AT&T (93 Millionen) und Verizon (116 Millionen) platzieren.
Die Fusion ist ein wichtiger Schritt, um ernsthaft mit den Marktführern Verizon und AT&T konkurrieren zu können. Es steht eine Neuordnung des Mobilfunkmarktes an. Die drei größten Unternehmen würden dann 98 Prozent des Marktes beherrschen – eine derart starke Konsolidierung der Branche könnte jedoch regulatorische Bedenken auf den Plan rufen. Jetzt heißt es abwarten, ob die US-Regierung die Fusion absegnet.
Sprint findet sich aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die Aktie von T-Mobile US wird jedoch zum Kauf empfohlen mit einem Kursziel von 70,00 Euro – das Papier der Deutschen Telekom ebenfalls mit dem Kursziel 18,00 Euro. Eine Fusion könnte beiden Papieren wieder genügend Schwung geben, um dem anhaltenden Abwärtstrend zu entfliehen.