Anteilseigner deutscher Aktiengesellschaften können nach dem Einbruch im Corona-Krisenjahr 2020 in der Summe auf leicht gestiegene Dividenden hoffen. Die 160 Firmen der Börsenindizes DAX, MDAX und SDAX wollen einer Studie zufolge insgesamt gut 44,7 Milliarden Euro an ihre Aktionäre überweisen. Das sind 4,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des isf Institutes for Strategic Finance an der FOM Hochschule hervorgeht. Vom früheren Dividenden-Boom sind Anteilseigner damit aber ein gutes Stück entfernt: 2019 waren es 57,1 Milliarden Euro.
Die Beteiligung der Aktionäre am Gewinn wird von der Hauptversammlung beschlossen und jeweils für das abgelaufene Geschäftsjahr gezahlt. In diesem Jahr erhalten Anteilseigner also die Dividende für das Geschäftsjahr 2020. Das fiel teilweise besser aus als befürchtet. Nach Ausbruch der Pandemie in Europa im vergangenen Frühjahr hatten viele Konzerne ihre Ausschüttung für 2019 zusammengestrichen, um Puffer für die Krise zu bilden. Zudem hatten die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Finanzaufsicht Bafin Geldhäuser aufgefordert, zunächst auf Dividenden zu verzichten.
Insgesamt war das Dividendenvolumen im vergangenen Jahr der Studie zufolge um 18 Prozent eingebrochen. Inzwischen habe sich das Ausschüttungsverhalten grundsätzlich normalisiert, hieß es. Demnach wollen 75 Prozent der Unternehmen ihre Aktionäre am Gewinn beteiligen (Stichtag 31. März 2021). Im Jahr zuvor waren es nur 65 Prozent. Der Anteil der Zahler bleibe jedoch deutlich unter früheren Bestmarken.
Dividenden-König bleibt die Allianz mit einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Summe von rund vier Milliarden Euro. Auf Platz zwei folgt mit gleichbleibenden gut drei Milliarden Euro BASF. Siemens landet mit knapp unter drei Milliarden auf Rang drei. Am stärksten hob Daimler die Ausschüttung an: plus 50 Prozent.
Betrachtet man die Dividendenrendite, so führt E.on die Liste im DAX mit 5,3 Prozent an, gefolgt von BASF mit 4,8 Prozent und der Allianz mit 4,5 Prozent.
Alle fünf genannten Werte hat DER AKTIONÄR im vergangenen Jahr zum Kauf empfohlen. Anleger können sich bei allen über schöne Gewinne freuen. Besonders stark entwickelten sich Daimler (plus 173 Prozent) und Siemens (plus 107 Prozent). DER AKTIONÄR bleibt hier zuversichtlich und empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Allianz und Daimler.