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Es geht wieder los: Griechen-Banken stürzen ab!

Es geht wieder los: Griechen-Banken stürzen ab!
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 04.10.2018 DER AKTIONÄR

Die Griechenland-Krise schien überwunden. Das Euroland hat den Rettungsschirm im August verlassen und will nun ausstehende Schulden bei der EZB und dem IWF früher als nötig zurückzahlen. Doch die griechischen Banken taumeln abwärts. Die Preise für Kreditausfallversicherungen schießen in die Höhe.

Schon am Mittwoch stürzte der Banken-Index an der Börse in Athen zeitweise um 18 Prozent ab. Am Donnerstag setzt sich die Talfahrt fort. Besonders betroffen sind die Piraeus Bank und die National Bank of Greece. Beide Aktien notierten zeitweise bis zu 20 Prozent unter ihren Vortagsständen auf Allzeittief. Update 16:07 Uhr: Die Regierung in Athen erwägt nun einen Hilfsplan für die heimischen Geldhäuser. Gemeinsam mit dem Euro-Rettungsschirm ESM und dem griechischen Banken-Verband werde an einem "Interventionsplan" gearbeitet, um die Banken zu entlasten.

Halbe Milliarde muss beschafft werden

Die Piraeus Bank müsse rund 500 Millionen Euro durch den Verkauf von Tier-2-Anleihen im Rahmen eines mit der EZB vereinbarten Plans beschaffen, schreibt Bloomberg unter Berufung auf Insider. Offenbar hat die jüngste Verschlechterung des europäischen Rentenmarkts angesichts der politischen Spannungen zwischen Italien und der Europäischen Union Sorgen über die Rekapitalisierungs-Bemühungen der Griechen-Banken verstärkt.

Die Preise für Kreditausfallversicherungen der Institute schießen in die Höhe. Um zehn Millionen Euro für eine Laufzeit von einem Jahr über Credit Default Swaps (CDS) abzusichern, mussten am Mittwoch 775.000 Euro aufgebracht werden. Zum Vergleich: Vergleichbare Swaps für die italienische Intesa Sanpaolo kostete nur ein Fünftel davon. Und für die Deutsche Bank müssen 60.000 Euro gezahlt werden, um zehn Millionen abzusichern.

Beruhigungsversuche verpuffen

Piraeus Bank-Chef Christos Megalou sagte gegenüber Reuters, dass die Bank fieberhaft nach einer Möglichkeit sucht, Schulden zur Kapitalaufstockung aufzunehmen. Er wies zudem ausdrücklich darauf hin, dass die Bank dabei sei, einen Kapitalstärkungsplan umzusetzen. Über diese Maßnahme wird die Investorengemeinschaft seit Mai 2018 nach dem erfolgreichen Abschluss des von der Europäischen Zentralbank durchgeführten EU-weiten Stresstests 2018 auf dem Laufenden gehalten. Die Bank habe bei der Umsetzung des genannten Plans Fortschritte gemacht, die in seinem Bericht für das 2. Quartal 2018 dargelegt sind.

Die Beruhigungsversuche verpuffen an den Märkten. Die Aktie der Piraeus Bank sackte am Donnerstag zeitweise bis auf 1,30 Euro ab, nachdem sie am Mittwoch bei 1,88 Euro geschlossen hatte. Die Aktie der National Bank of Greece verlor ähnlich stark auf das Allzeittief bei 1,35 Euro, bevor eine Aufwärtskorrektur einsetzte.

Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank blieben von den Griechenland-Turbulenzen bislang unberührt. Sie profiteren von Zinserhöhungsfantasien und verzeichnen am Donnerstag-Vormittag Kursaufschläge. Zum Ende der vergangenen Woche waren sie noch wegen der Geschehnisse in Italien deutlich unter Druck geraten. Die Aktien traditioneller Bankhäuser in Europa bleiben ein heißes Eisen für Anleger. Bis auf spekulative Gewegungen ist derzeit nichts zu holen.

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