Die Lithium-Ionen-Akkus aus dem Hause Varta sind ein echter Dauerbrenner. Der Batteriehersteller profitiert vom Boom im Geschäft mit kabellosen Kopfhörern. Heute wird im schwäbischen Nördlingen ein Werk für leistungsstarke Batteriezellen für Fitnessuhren und ähnliche Produkte in Betrieb genommen. Größter Hoffnungsträger ist aber das Geschäft mit der Elektromobilität.
Am Montag (14:00 Uhr) wird Varta die Fabrik in Nördlingen gemeinsam mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) offiziell eröffnen. An dem Standort im Landkreis Donau-Ries hatte Varta auch bisher bereits eine Produktion, die nun erweitert wird.
Die Entwicklung der in Nördlingen angewandten Technik wird vom Bund und dem Freistaat mit etwa 100 Millionen Euro gefördert. Das Unternehmen hatte angekündigt, dafür in dem neuen Werk etwa 600 zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.
Der Batteriehersteller mit Hauptsitz in Ellwangen bezeichnet Nördlingen als die modernste Lithium-Ionen-Batteriezellenfabrik. Dort sollen die kleinen Energiespender unter anderem für den Wachstumsmarkt der sogenannten Wearables hergestellt werden. Darunter werden mit Technik ausgestattete Kleidungsstücke und Geräte verstanden, die direkt am Körper getragen werden. Beispiele sind Fitnessuhren oder Brillen mit Displays.
Laut Varta haben die in den vergangenen Jahren neu entwickelten Lithium-Zellen eine etwa 30 Prozent verbesserte Energiedichte. Die Technologie solle künftig auch auf größere Batterieformate übertragen werden. Der erfolgreiche Ausbau der Aktivitäten in diesem Bereich – und erste namhafte Partner aus der Autobranche wie Porsche – sorgen mittelfristig für Fantasie. Die Hochleistungsbatterie V4Drive soll Unternehmensangaben zufolge noch in diesem Jahr auf einer Pilotlinie am Standort Ellwangen produziert werden. Ein nennenswertes Volumen dürfte aber nicht vor 2024 vom Band laufen. Aktuell fehlen hier noch Details wie Preis oder Volumen, um mögliche Umsätze und Margen zu berechnen.
Die Aktie konnte zuletzt dennoch Boden gut machen. Mit dem Sprung über die charttechnischen Widerstände bei 130 Euro und 138,70 Euro wurden passende Kaufsignale generiert. Diese beiden Bereiche dienen nun als Unterstützung. Die nächsten Ziele warten bei 168,40 Euro (Verlaufshoch aus dem Februar) und bei 181,30 Euro (Allzeithoch). Bei aller Euphorie: Analysten bleiben angesichts der Bewertung weiter skeptisch. Das durchschnittliche Kursziel beträgt aktuell bei 115,50 Euro. Das Top-Ziel kommt von der DZ Bank (145 Euro). Warburg Research bleibt mit einem fairen Wert von 83 Euro weiter der größte Pessimist.
(Mit Material von dpa-AFX)