Mit Elektro-Autos kann man so einiges machen. Beispielsweise einen Überholvorgang starten – und erfolgreich abschließen. Das beweist Tesla nun einmal mehr eindrucksvoll zum Leidwesen der deutschen Automobilindustrie. Erst vor wenigen Wochen überholten die Kalifornier den Münchener Premium-Hersteller BMW hinsichtlich der Marktkapitalisierung. Vergangene Woche war Daimler an der Reihe.
Der Vorgang ist geglückt, weil Daimler zuletzt massiv an Wert verloren, Tesla aber deutlich gewonnen hat. Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Tesla ist heute mehr wert als BMW und mehr wert als Daimler. Aus der Riege der deutschen Hersteller kann nur noch Volkswagen den Kaliforniern in dieser Disziplin Paroli bieten.
Vielleicht liegt’s ja auch daran, dass VW mit aller Macht seine Flotte elektrifizieren möchte. Schneller und umfassender als die genannten Wettbewerber. Doch selbst VW und Tesla trennen auf der Performance-Skala auf Jahressicht 37,3 Prozentpunkte. So sehr die Marktteilnehmer auch an E-Volkswagen glauben wollen. Die Amerikaner haben in einem anderen zentralen Bereich nach wie vor die Nase ganz weit vorn: Die Akkus, die sie verbauen, stellen sie selbst her. Und die sind bekanntlich mit das wertvollste an den Stromern. Ohne Lösungen in dieser Frage werden die deutschen Automobilaktien im Vergleich zu Tesla immer weiter zurückfallen. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Tesla auch VW überholt. Wer über ausreichend Sehkraft verfügt, kann den E-Auto-Pionier immerhin schon heute im Rückspiegel erahnen. Noch bleibt Zeit, das (Gas-)Pedal durchzudrücken und wieder davon zu ziehen. Meldungen wie am Wochenende, wonach Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch früher als angenommen von der Dieselabgas-Affäre wusste, sind da nicht wirklich zuträglich.
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Dieser Beitrag ist dem heutigen Börsen.Briefing. entnommen – dem neuen täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR. Registrieren Sie sich jetzt kostenfrei für das Börsen.Briefing. und starten Sie täglich bestens informiert in den Handelstag.
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