Die Aktie des Energieriesen Equinor kann im heutigen Handel kräftig zulegen. Dies liegt an den Zahlen und am Ausblick der Norweger, die am Markt gut ankommen. So sank der operative Gewinn aufgrund der zuletzt wieder deutlich gefallenen Öl- und Gaspreise weniger stark als Analysten im Vorfeld prognostiziert hatten.
Das operative Ergebnis reduzierte sich zwischen Anfang Januar und Ende März um ein etwa Drittel auf zwölf Milliarden Dollar, die Markterwartungen lagen bei 11,2 Milliarden Dollar. Zudem wurde der Nettogewinn sogar leicht auf rund fünf Milliarden Euro gesteigert. Der norwegische Öl- und Gasproduzent ist durch den Wegfall russischer Gas-Importe als Folge des Ukraine-Krieges zum wichtigsten und größten Gaslieferanten Europas geworden.
Equinor berichtete, dass sich der Preis für Pipeline-Gas nach Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 37 Prozent verbilligte. Bei den Preisen für LNG (Flüssiggas) belief sich der Rückgang auf 24 Prozent. Der Vorstand erklärte, dass zumindest ein Teil der negativen Preiseeffekte durch eine höhere Förderung ausgeglichen werden konnte. Letztlich sank der Umsatz aber um etwa ein Fünftel auf 29,2 Milliarden Dollar.
Indes will Equinor erneut eine reguläre Quartalsdividende in Höhe von 0,30 Dollar an die Anteilseigner ausschütten. Darüber hinaus soll es wieder eine weitere außerordentliche Dividende von 0,60 Dollar geben. Zudem plant Equinor Aktienrückkäufe im Volumen von rund 1,7 Milliarden Dollar.
Vonseiten der Analysten gab es für das Zahlenwerk der Norweger reichlich Lob. Biraj Borkhataria von der Investmentbank RBC Capital Markets wies darauf hin, dass sich alle Geschäftsbereiche besser als erwartet entwickelt haben.
Equinor ist ein für die Zukunft top aufgestelltes Unternehmen, mit solider Bilanz und einer sehr günstigen Bewertung (2023er-KGV von 6). Die Dividendenperle (aktuelle Brutto-Rendite 7,6 Prozent) ist daher nach wie vor ein Kauf. Der Stopp sollte bei 19,50 Euro belassen werden.