Die Aktie des norwegischen Öl- und Gasproduzenten Equinor hat in den vergangenen Tagen von einem starken Ölpreis profitiert und eine deutliche Aufwärtsbewegung verzeichnet. Trotz einer jüngsten Herabstufung durch Barclays bleibt die Aktie stabil und nähert sich nun erneut einer wichtigen technischen Marke.
Barclays hat seine Empfehlung für die Equinor-Aktie mit „Equal Weight“ bekräftigt, jedoch das Kursziel von 450 auf 400 Norwegische Kronen gesenkt. Grund hierfür sind Erwartungen an eine schwache Gewinnsaison im dritten Quartal, die vor allem durch das schwierige makroökonomische Umfeld bedingt ist. Insbesondere die Bereiche Raffinerie und Upstream-Öl leiden unter den aktuellen Bedingungen, was zu einem prognostizierten Gewinnrückgang von 15 Prozent führen könnte. Das Analysehaus sieht Equinor dennoch als den wahrscheinlichen Outperformer der Branche in diesem Quartal sieht
Trotz der pessimistischen Einschätzung seitens Barclays zeigt sich die Equinor-Aktie unbeeindruckt und konnte in den letzten sieben Tagen um rund zehn Prozent zulegen. Der Grund dafür liegt im jüngsten Kursanstieg des Öl-Preises, welcher ebenfalls um etwa zehn Prozent zulegte. Die gestiegenen Ölpreise wurden durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten befeuert, die mögliche Auswirkungen auf das globale Ölangebot haben könnten.
Am Markt ging es insbesondere um die Frage, ob Israel aus Vergeltung für den jüngsten iranischen Raketenangriff die Energie-Infrastruktur der Islamischen Republik angreifen könnte. "Mit der Zunahme der Spannungen im Nahen Osten rücken die Versorgungsrisiken wieder in den Fokus, wir erwarten jedoch, dass die Auswirkungen begrenzt bleiben," erklärten Analysten von ANZ.
Aus charttechnischer Sicht konnte die Equinor-Aktie bereits am Mittwoch den GD50 bei 278,57 Norwegischen Kronen (rund 23,69 Euro) überwinden. Nun steht sie sogar kurz davor, den GD200 zu überwinden, der aktuell bei 291,23 Kronen (25,18 Euro) verläuft.
Trotz der positiven Kursentwicklung bleibt die Lage aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten volatil. Die Unruhen können jederzeit wieder die Rohstoffmärkte beeinflussen, was den Kursverlauf der Equinor-Aktie schwer einschätzbar macht. Anleger sollten daher vorerst an der Seitenlinie bleiben.