Vor gut zwei Jahren standen die Versorger mit dem Rücken zur Wand. Milliardenverluste und eine dünne Eigenkapitaldecke sorgten dafür, dass viele Anleger bereits den endgültigen Abgesang auf E.on anstimmten. Doch auch wenn die Aktie nach wie vor weit von ihren alten Hochs entfernt ist, das große Comeback ist gelungen.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie sich E.on wieder zurückgearbeitet hat. Im Geschäftsjahr 2016 fuhr der Versorger unter dem Strich noch 16 Milliarden Euro Verlust ein. 2018 stand dagegen ein Plus von 3,5 Milliarden Euro zu Buche. Wegen der milliardenschweren Abschreibungen schrumpfte die Eigenkapitalquote 2016 auf dramatische 2,0 Prozent. Doch der Abgesang kam zu früh: E.on hat die Wende geschafft, inzwischen liegt die EK-Quote bereits wieder bei soliden 15,7 Prozent.
E.on hat viel getan, um die Bilanz wieder aufzupolieren. Die Abspaltung der Tochter Uniper, der anschließende Verkauf der Beteiligung für 3,8 Milliarden Euro an Fortum oder auch die milliardenschwere Rückzahlung der Brennelementesteuer brachten den Konzern zurück in die Spur.
Inzwischen ist E.on schon wieder so gefestigt, dass auch Dividendenjäger ihre Freude haben. 2016 gab es noch 21 Cent je Aktie, inzwischen sind es bereits wieder 43 Cent – das entspricht 4,3 Prozent Rendite. 2019 soll die Ausschüttung weiter auf 46 Cent klettern. Dank der wiedererstarkten Bilanz und dem lukrativen wie stabilen Netzgeschäft ist dies ohne großes Risiko umsetzbar.
Gewinne laufen lassen
Die Bilanz stimmt wieder, das Chartbild ist stark und mit der anstehenden Innogy-Fusion rüstet sich E.on auch operativ für die neue Energiewelt. Für konservative Anleger ist die Aktie ein Top-Pick. Wer dabei ist, gibt kein Stück aus der Hand. Auch Neueinsteiger können noch zugreifen, wenn der Sprung über die 10,00-Euro-Marke noch einmal bestätigt wird.