Die Versorger befinden sich seit vergangener Woche auf Talfahrt. Das Nein von Engie zu Innogy hat die Anleger verstimmt und auch die Sonderdividende von RWE konnte keine Begeisterung auslösen. E.on-Chef Johannes Teyssen hat nun ebenfalls Stellung genommen, wie die rückerstattete Brennelementesteuer verwendet werden soll.
Teyssen erwartet eine Netto-Rückzahlung von 2,75 bis 2,8 Milliarden Euro. „Wir werden damit sehr verantwortungsbewusst umgehen“, sagte der Konzernlenker dem Nachrichtenmagazin Focus. „Wir wollen das Geld nicht für Dividenden und schon gar nicht für Abenteuer nutzen. Es geht ausschließlich in den Rückbau alter Anlagen und die Stärkung der Bilanz. Wir feiern keine Partys, weder innen noch außen. Die Märkte haben das genau verstanden.“ Im Interview bekräftigte der CEO zudem, dass die Gewinnziele in diesem Jahr erreicht würden – ohne allerdings genauere Angaben zu machen.
Die Aussagen sind positiv zu werten. E.on benötigt die Milliarden vom Bund, um die schwache Eigenkapitalquote von nur fünf Prozent zu verbessern. Eine Sonderdividende wie bei RWE kann zwar die Aktionäre kurzfristig zufrieden stellen. Langfristig ist es aber wichtig, dass die Versorger ihre Finanzkraft stärken, um die Herausforderungen der neuen Energiewelt bewältigen zu können.
Dabeibleiben
Im frühen Handel zählt E.on erneut zu den schwächeren Werten im DAX. Die Erkenntnis, dass eine Sonderdividende keine sinnvolle Option gewesen wäre, dürfte sich aber durchsetzen. Ohne die Altlasten, dafür mit einer verstärkten Bilanz und dem Fokus auf das zukunftsfähige Geschäft ist der Konzern nun wieder gut gerüstet für die Zukunft. Anleger sollten die Gewinne trotz des Rücksetzers laufen lassen. Der Stopp liegt bei 7,00 Euro.