Seit der Abspaltung von E.on hat sich die Aktie von Uniper glänzend entwickelt. Die Tochter, die sich auf die konventionellen Kraftwerke fokussiert, ist heute über 50 Prozent mehr wert als beim Börsengang. Die Zukunftsfähigkeit bleibt allerdings offen, zudem passt Uniper nicht ins „grüne Portfolio“ der Mutter.
E.on will sich von der Beteiligung deshalb so schnell wie möglich trennen. „Man sollte erwarten, dass wir zügig handeln werden", sobald die steuerlichen Beschränkungen für den Verkauf Ende des Jahres entfallen, erklärte Finanzvorstand Marc Spieker diese Woche gegenüber Bloomberg News. Beim Verkauf der Anteile seien alle Optionen offen: private Transaktionen, Finanzinvestoren oder strategische Investoren.
Aktuell hält E.on noch 46,65 Prozent an Uniper. Wird die Beteiligung verkauft, würde dies beim aktuellen Börsenkurs der Tochter etwa 2,5 bis drei Milliarden Euro in die Kassen spülen. Geld, das E.on gut gebrauchen kann. Die Milliardenzahlungen an den Atomfonds und auslaufende Anleihen dürften in den nächsten Monaten für einen Refinanzierungsbedarf von 15 Milliarden Euro sorgen.
Wette auf die neue Energiewelt
Die starke Entwicklung von Uniper bringt E.on in eine gute Lage. Der Konzern wird somit mehr Geld erhalten als erwartet. Eine rasche Trennung macht Sinn. E.on benötigt das frische Geld und der Fokus auf die neue Energiewelt wird damit endgültig abgeschlossen. Mutige können darauf setzen, dass sich der Umbau in steigenden Kursen niederschlägt. Wegen der angeschlagenen Bilanz bleiben die Risiken aber groß. Ein Stopp bei 5,70 Euro sichert ab.