Die SPD hat offenbar eine überraschende Kehrtwende hingelegt. Medienberichten zufolge haben sich die Sozialdemokraten von zusätzlichen Belastungen für die Betreiber von Atomkraftwerken verabschiedet. Starten die Aktien von E.on und RWE nun endlich durch?
Die künftige deutsche Bundesregierung will die Betreiber der deutschen Atomkraftwerke nun doch nicht stärker belasten. Wie die Rheinische Post berichtet hat die SPD ihre Forderung nach einer Entfristung der Kernbrennstoff-Steuer aufgegeben. Im dritten Entwurf des Koalitionsvertrages sei diese Forderung nicht mehr enthalten. Die Zeitung habe dies Schwarz auf Weiß vorliegen.
Schwammige Formulierung statt klarer Forderung
Darüber hinaus habe sich SPD auch von ihrer Forderung nach einem öffentlich-rechtlichen Fonds für die Abrisskosten der Atommeiler verabschiedet. In einen solchen sollten die Konzerne ihre Milliarden-Rückstellungen einzahlen. Im dritten Entwurf des Koalitionsvertrages heißt es diesbezüglich laut Rheinischer Post nur noch schwammig: "Wir erwarten, dass die Kosten für den Atommüll und den Rückbau der kerntechnischen Anlagen von den Verursachern getragen werden. Über die Realisierung der rechtlichen Verpflichtungen der Energieversorgungsunternehmungen wird die Bundesregierung mit diesen Gespräche führen."
Einschätzung bestätigt
DER AKTIONÄR hat bereits darauf hingewiesen, dass die harten Forderungen der SPD eben nur Forderungen waren. Dies wird durch die heutigen Medienberichte bestätigt. An der bisherigen Einschätzung zu den deutschen Versorger-Aktien hat sich somit nichts geändert. Die Aktie des Branchenprimus E.on bleibt der Favorit unter den deutschen Versorgern. Das Kursziel lautet unverändert 18,50 Euro, der Stopp 12,50 Euro.