Heute wird es spannend für die Aktionäre von E.on und RWE: Denn das Bundesverfassungsgericht wird heute ab 10:00 Uhr das Urteil über die Klagen der großen Energiekonzerne gegen den Atomausstieg aus dem Jahre 2011 verkünden. Geklagt hatte neben E.on auch RWE der schwedische Versorger Vattenfall.
Die Unternehmen sind der Ansicht, dass die Kehrtwende der Bundesregierung nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 eine Enteignung darstellt und fordern hierfür eine Entschädigung. Damals wurde eine kurz zuvor beschlossene Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Kraftwerke rückgängig gemacht. Als Folge gibt es heute nur noch acht aktive Meiler, die letzten müssen Ende 2022 vom Netz. Die Atomkonzerne wollen ein Grundsatzurteil erstreiten, um anschließend vor Zivilgerichten auf Schadenersatz klagen zu können.
Es geht um 19 Milliarden Euro
Die Gesamtsumme, um die es geht, wird in der Branche auf etwa 19 Milliarden Euro geschätzt. Offen ist indes, ob die Versorger Ansprüche wirklich durchsetzen würden. Denn parallel laufen in Berlin Verhandlungen über die Aufteilung der Kosten für die Entsorgung der atomaren Altlasten - hier sind die Konzerne auf das Entgegenkommen der Bundesregierung angewiesen.
Der Favorit heißt weiter Innogy
Für den AKTIONÄR ist der Favorit der Branche derzeit ohnehin die RWE-Tochter Innogy, die nun auch (genauso wie die E.on-Tochter Uniper) in den MDAX aufgenommen wird. Die E.on-Papiere sind aktuell eine Halteposition, die RWE-Titel bleiben unattraktiv und nur für Zocker geeignet, zumal hier die Aktionäre nicht einmal mehr eine Dividende erhalten (wo es hingegen noch satte Renditen gibt, erfahren Sie hier).
(Mit Material von dpa-AFX)