Mit dem Ausblick für 2024 und darüber hinaus konnte der Versorger E.on am Mittwoch im Rahmen seiner Bilanzvorlage auf ganzer Linie überzeugen. Die Aktie legt rund sechs Prozent zu und ist hinter Zalando der mit Abstand stärkste Wert im DAX. Damit notiert der Titel auch nur noch knapp unterhalb des Mehrjahreshochs bei 12,80 Euro.
Bereits nach den vorläufigen Zahlen, die Anfang Februar veröffentlicht wurden, hatte die E.on-Aktie eine Attacke auf das Mehrjahreshoch gestartet. Der Ausbruch darüber hinaus war im Anschluss allerdings nicht gelungen. Die starken Zahlen für das vergangene Jahr kamen vor rund sechs Wochen aber auch wenig überraschend.
Die ambitionierten Ziele wurden nun am Markt aber auf breiter Fron gelobt. E.on will 2024 ein bereinigtes EBITDA auf 8,8 bis 9,0 Milliarden Euro erreichen und dieses dann bis 2028 auf über elf Milliarden Euro steigern. Das ist für das laufende Jahr zwar etwas weniger als die 2023 erzielten 9,4 Milliarden Euro – aber mehr als die von Experten in Aussicht gestellten 8,6 Milliarden Euro.
Laut JPMorgan-Analyst Javier Garrido ist das Management „bekannt dafür, konservativ zu sein“, weshalb die Wachstumsziele aus eigener Kraft aggressiv wirkten, da sie für 2028 um zehn Prozent und mehr über den Erwartungen lägen. Um sie zu erreichen, will E.on eigenen Angaben zufolge in den kommenden Jahren auch deutlich mehr investieren als bislang erwartet.
Ein weiterer Experte nannte das vorgelegte detaillierte Zahlenwerk von E.on gut und den Ausblick eine „sehr starke Botschaft“. Alles in allem steige deshalb das Unternehmensziel für die Rentabilität des eingesetzten Kapitals (ROCE) von sieben bis acht Prozent zuvor auf nun acht bis neun Prozent. Dabei gehe das Management davon aus, den zusätzlichen Investitionsplan selbst zu finanzieren, ohne auf externe Finanzierung angewiesen zu sein. Damit werde das „Risiko einer Verwässerung des Vorhabens“ verkleinert, was positiv für die Aktionäre sei.
Der deutliche Kurssprung zeigt, wie stark der Ausblick von E.on ist. Aus charttechnischer Sicht muss nun der Widerstand bei 12,80 Euro aus dem Weg geräumt werden. Langfristig bleibt der Versorger mit der attraktiven Dividendenrendite von rund vier Prozent vor allem für konservative Anleger interessant.
Mit Material von dpa-AFX