Durch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy wird E.on vom Energieerzeuger zum Energiedienstleister. Der DAX-Konzern konzentriert sich künftig auf Stromnetze und den Vertrieb. Die regulierten Netze sorgen dabei für den Großteil der Gewinne. Wachstum versprechen sie jedoch kaum. Das muss das Vertriebsgeschäft liefern.
Nach der Innogy-Übernahme wird E.on rund 50 Millionen Kunden versorgen – Spitzenwert in Europa. In dem Geschäft herrscht jedoch großer Wettbewerbs- und Margendruck. Vor allem der wichtigste Auslandsmarkt Großbritannien ist hart umkämpft. Da die Erlöse im klassischen Vertrieb unter Druck geraten, muss E.on neue Wege gehen.
Der Versorger will dabei auch den Trend zur dezentralen Energieerzeugung nutzen. Dank digitaler Produkte und Dienstleistungen möchte E.on verstärkt zum Energiemanager werden. Neue Tarife und besserer Kundenservice sollen dabei ebenso eine Rolle spielen wie neue Produkte, eine Solarcloud oder die Elektromobilität. Als Vorteil soll sich dabei nach der Übernahme die Größe erweisen. „Für eine erfolgreiche Innovation braucht man nicht nur eine gute Idee“, so Konzernchef Johannes Teyssen. „Sie muss auch skalierbar sein“.
Für Konservative
E.on muss zeigen, dass es wachsen kann. Im Netzgeschäft soll dies durch Netzausbau und Glasfaserleitungen gelingen. Wird auch der Vertrieb erfolgreich vorangebracht, sollte sich der Innogy-Deal in jedem Fall auszahlen. In der neuen Energiewelt dürfte E.on zudem wieder zum verlässlichen Dividendenzahler werden. Für Konservative ist die Aktie attraktiv.