Nach der Übernahme der früheren RWE-Tochter Innogy steigen die Schulden des Stromversorgers E.on. Diese Entwicklung sei auf die Erstkonsolidierung zurückzuführen, teilte der Konzern in Essen am Freitag mit, und gleiche sich wieder aus, sobald der Teil der erneuerbaren Energien an RWE abgegeben werde. Der Nettoschuldenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 39,6 Milliarden Euro.
Die Integration von Innogy laufe nach Plan. Im Zuge der Übernahme erhöht E.on auch seine Jahresprognose und erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 3,1 bis 3,3 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss soll jetzt auf 1,45 bis 1,65 Milliarden Euro steigen. Das bereinigte EBIT lag in den ersten neun Monaten bei 2,2 Milliarden Euro, der Umsatz bei 23,6 Milliarden Euro. Ein Vergleich zum Vorjahr ist schwierig, weil die Zahlen vom Vorjahr nach der Innogy-Übernahme nicht angepasst wurden. Probleme bereitet den Essenern weiterhin das britische Vertriebsgeschäft. Gleichzeitig wurde im Zuge des Quartalsberichts der Dividendenvorschlag von 0,46 Euro je Aktie bestätigt.
Nur wenige Wochen nach der Übernahme von Innogy haben wir bereits sichtbare Fortschritte bei der Integration erzielt. Wir liegen in jeder Hinsicht voll im Plan.
Gleichzeitig äußerte sich E.on zur Restrukturierung der npower-Geschäfte. „Der Markt in Großbritannien ist derzeit besonders herausfordernd. Wie wir wiederholt betont haben, werden wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen das Geschäft nachhaltig wieder in die Gewinnzone zu führen. Dazu haben wir Vorschläge entwickelt und bereits begonnen, diese mit den britischen Gewerkschaften zu beraten“, erklärte Teyssen. Zu den Vorschlägen gehört unter anderem, dass die Privat- und kleineren Gewerbekunden von npower künftig von E.ON UK auf einer gemeinsamen IT-Plattform betreut würden.
Die Aktie von E.on reagiert am Morgen mit einem Plus von 0,9 Prozent und klopft nun wieder an den Widerstand in Form des Novemberhochs 2019 bei 9,25 Euro an. Ein Sprung darüber würde den Weg frei machen in Richtung Jahreshoch bei 10,26 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)