Der Energieversorger E.ON hat in den vergangenen Tagen ebenfalls kräftig Federn lassen müssen. Obwohl es auch positive Nachrichten gab: Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium hat ein umfassendes Papier zum zukünftigen "Strommarktdesign" vorgelegt, um Deutschlands Stromsystem angesichts der steigenden Nutzung von Wind- und Sonnenenergie zu reformieren.
Mit dem Papier soll der Grundstein für ein sicheres und nachhaltiges Stromsystem gelegt werden, das bis 2045 klimaneutral sein soll. Hierfür sind Milliardeninvestitionen für den Ausbau von Stromnetzen und den Bau neuer Gaskraftwerke geplant. Diese Reformen könnten insbesondere dem Energiekonzern mit Sitz in Essen zugutekommen.
UBS-Analystin Wanda Serwinowska hat erst vor kurzem das Kursziel bei 16 Euro bestätigt. Der operative Gewinn dürfte zwar im ersten Halbjahr gefallen sein, doch der Netzbetreiber profitierte auch vor einem Jahr von hohen Sondereffekten. Jefferies hat das Kursziel für E.on von 10,50 auf 13,00 Euro angehoben. Analyst Ahmed Farman betont, dass die Erhöhung auf eine angepasste Bewertung der Netzwerksparte zurückzuführen ist.
Der Kurs der E.ON-Aktie bewegt sich weiterhin unterhalb der 12-Euro-Marke. Charttechnisch befindet sich die Aktie dann immer noch in der seit Dezember 2023 andauernden Seitwärtsbewegung zwischen 11,70 und 13,00 Euro. Um neues Aufwärtspotenzial zu entfalten, müsste die Aktie zunächst die 50-Tage-Linie bei 12,15 Euro überwinden.
Die Einschätzung des AKTIONÄR bleibt jedoch unverändert: Aufgrund des krisenfesten Geschäftsmodells und der attraktiven Dividende ist die E.on-Aktie weiterhin interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)