Der Energieversorger E.on hat mit guten Zahlen überrascht. Nach der Übernahme von Innogy im September erhöhte sich zwar die Nettoverschuldung um 23 auf 39,6 Milliarden, aber dies ist nur ein temporärer Effekt hervorgerufen durch die Erstkonsolidierung von innogy-Aktivitäten. Insgesamt legte E.on im dritten Quartal beim Umsatz neun Prozent zu und erwirtschaftete knapp 23,6 Milliarden Euro in den letzten neun Monaten.
Die Bilanzzahlen wurden ebenfalls wie die bestätigte Dividende von 0,46 Euro pro Aktie von den Aktionären positiv aufgenommen. Der Kurs reagierte auf die Bekanntgabe mit einem Anstieg von rund drei Prozent.
Auch die Analysten korrigierten ihre Prognosen nach oben. Darunter ist die US-Investmentbank Goldman Sachs, die ihre Einstufung von „Sell“ auf „Neutral“ anhob. Das Kursziel liegt nach der Erhöhung bei 9,70 Euro. Optimistischer ist Analyst Peter Crampton von der Investmentbank Barclays, der das Kursziel von 9,50 auf 10 Euro erhöhte. Die Einstufung beließ er auf „Overweight“. Als Grund führt er die Zielsetzung des Energiekonzerns an. Dazu gehört auch der Lösungsansatz für die britische Innogy-Tochter Npower in Großbritannien. Es sollen lediglich 1.300 Arbeitsplätze von den derzeitig 5.800 erhalten bleiben. Grund dafür ist hauptsächlich das schwierige britische Marktumfeld, das durch geringe Margen und politische Unsicherheit gekennzeichnet ist.
Die Aktie hat im Zuge der Bekanntgabe den Widerstand von 9,29 Euro - das Novemberhoch - überwunden. Jetzt kann das Jahreshoch bei 10,26 Euro in Angriff genommen werden. Abhängig ist der Erfolg der Aktie vor allem von der reibungslosen Integration von Innogy und den Maßnahmen in Großbritannien. Langfristig dürfte E.On gut aufgestellt sein, um die Veränderungen in der Energiebranche mitzugehen.