Die guten Nachrichten bei E.on reißen nicht ab. Auch in der abgelaufenen Woche hat der Versorger den DAX wieder deutlich outperformt. Seit der Kapitalerhöhung Mitte März hat die Aktie bereits über 25 Prozent an Wert gewonnen. Vor allem die milliardenschwere Steuererstattung und die Uniper-Gerüchte sollten weiter für Schwung sorgen.
Rund 2,3 Milliarden Euro dürfte E.on abzüglich Steuern zusätzlich zur Verfügung haben, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Brennelementesteuer kassiert hat. Mit dem Geld kann das schwache Eigenkapital von 3,5 Milliarden Euro wieder etwas aufgebaut werden. Eine Stärkung der Bilanz ist auch dringend angesagt. E.on ist aktuell der DAX-Konzern mit der schwächsten Eigenkapitalquote – und das obwohl sich diese seit Ende 2016 bereits von zwei auf über fünf Prozent verbessert hat.
Für Aufwind könnte hier auch Uniper sorgen. Um die Kraftwerkstochter hat es zuletzt vermehrt Spekulationen gegeben, dass ein Paketverkauf der Beteiligung möglich sein könnte. Uniper-Chef Klaus Schäfer hat auf der Hauptversammlung am Donnerstag zwar erneut betont, dass er eigenständig bleiben will. In der Energiebranche steht allerdings eine Konsolidierung an und Uniper ist nicht nur bei Fortum ganz oben auf dem Zettel. Zudem droht der Tochter trotz der Hoffnung auf steigende Strompreise und einen Kapazitätsmarkt eine schwierige Zukunft in der neuen Energiewelt.
Tolles Comeback
Über Jahre waren Anleger gut beraten, bei E.on an der Seitenlinie zu bleiben. Inzwischen hat sich das Blatt jedoch gewendet. Die Börse honoriert die Entwicklung in der Energiebranche. Mit einer gestärkten Eigenkapitalbilanz, ohne die Altlasten und dank der Fokussierung auf die neue Energiewelt ist der DAX-Titel auf dem richtigen Weg. Mutige können mit Hebel spekulieren. DER AKTIONÄR liegt mit seiner Position im Hebel-Depot bereits deutlich im Plus.