Die Übernahmegerüchte in der Energiebranche reißen nicht ab. Viele Szenarien werden durchgespielt. Alleine für E.on gibt es verschiedene Optionen, wie die Konsolidierung vonstattengehen könnte.„Es werden sich in Europa einige Gelegenheiten ergeben“, befeuerte Enel-Chef Francesco Starace zuletzt die Spekulationen.
Bei E.on wird immer wieder die innerdeutsche Lösung einer Fusion mit der RWE-Tochter Innogy ins Spiel gebracht. Allerdings ist hier mit Widerstand von RWE zu rechnen, da der DAX-Wettbewerber auf die Dividenden von Innogy angewiesen ist. Sollte sich RWE gegen einen Verkauf entscheiden, gibt es aber Alternativen: Der französische Versorger Engie, der sich für Innogy interessieren soll, könnte in diesem Fall nach E.on greifen. Mit einem Börsenwert von 15,5 Milliarden ist E.on bei ähnlichem Geschäftsmodell günstiger zu haben als der Wettbewerber.
Neben Engie hat Goldman Sachs zuletzt auch Enel als möglichen Käufer ins Spiel gebracht. Die Aussagen von Konzernchef Starace untermauern die grundsätzliche Bereitschaft. Interesse an E.on könnte es derweil auch von Seiten der Finanzinvestoren geben. Für große Player wie Cinven oder CVC wäre die aktuelle Situation ein guter Einstiegszeitpunkt. Vor allem die Stromnetze dürften für sie attraktiv sein – auch wenn E.on-Chef Johannes Teyssen derzeit nicht beabsichtigt, diese zu verkaufen.
Dabeibleiben
Es gibt mehrere Optionen für E.on. Allerdings lasten die Milliardensummen für den Atomrückbau noch auf dem Konzern. Es wird spannend, ob sich einer der potenziellen Käufer trotzdem zu einem Angebot durchringt. Das würde der Aktie Schwung verleihen. Wenn nicht, versucht E.on einen guten Platz in der neuen Energiewelt zu finden. Anleger bleiben an Bord.