Im Blickpunkt steht am Montag die E.on-Aktie. Der Energiekonzern will sich künftig Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren. Das Geschäft mit Atom, Kohle und Gas soll abgespalten und an die Börse gebracht werden. Bei den Anlegern kommt der Schritt gut an. Der Titel führt mit Abstand die Gewinnerliste im DAX an.
Mittlerweile haben sich auch die Analysten zu dem Schritt geäußert. Für Deepa Venkateswaran von Bernstein Research untermauert die Abspaltung ihre positive Einschätzung zu E.on. Die Aktionäre gewinnen ihrer Meinung nach eine größere Klarheit mit Hinblick auf die Strategie.
Werner Eisenmann von der DZ Bank erhöhte das Kursziel für die E.on-Aktie von 13,40 auf 14,80 Euro. Auch er sieht in der Aufteilung zwischen wachstumsträchtigen Geschäftsfeldern und risikobehafteter Bereiche eine Gelegenheit. Dies könnte laut Eisenmann zu schnelleren Entscheidungen führen und die Chancen auf eine Sektorkonsolidierung erhöhen. Außerdem könne damit eine Entsorgung der Altlasten einhergehen. Jedoch merkte er auch an, dass die Umsetzung mit hohen Unsicherheiten behaftet ist.
Finger weg
Auch wenn die Umstrukturierung nun vom Markt honoriert wird, darf man nicht vergessen, dass der E.on-Konzern in massiven Schwierigkeiten steckt. Zudem müssen sich Anleger wohl auf eine weitere Dividendenkürzung einstellen. Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang auf 0,50 Euro, nachdem die Aktionäre zuletzt bereits eine Kürzung von 1,10 auf 0,60 Euro pro Aktie akzeptieren mussten. Es ist fraglich, ob der Konzern durch die geplante Abspaltung wieder in die Spur findet. Anleger lassen vorerst die Finger von der Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)