Die E.on-Aktie hat die Gewinne nach den starken Zahlen Ende vergangener Woche wieder abgegeben. Das schwächelnde Marktumfeld und skeptische Stimmen von Analystenseite verhindern bislang die Rückkehr zu zweistelligen Kursen. Auch Kepler Cheuvreux äußert sich am Mittwoch sehr verhalten.
Bei der „neuen E.on“ sei der Wert vom Netzwerkbereich und den Schulden geprägt, meint Analyst Ingo Becker. Die Netze dürften künftig aber wenig abwerfen, so dass der Abbau der Verbindlichkeiten schwieriger werde. Becker sieht den fairen Wert der Aktie bei lediglich 8,00 Euro – die Einstufung lautet „Reduce“.
Charttechnisch hat sich das Bild bei E.on derweil wieder eingetrübt. Die Aktie ist unter die wichtige Marke bei 9,30 Euro zurückgefallen. Ein nachhaltiger Befreiungsschlag aus dem langwierigen Seitwärtstrend würde ohnehin erst mit dem Sprung auf zweistellige Kurse gelingen. Trotz der Prognoseanhebung scheinen dem Versorger dazu aber vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Integration des kriselnden britischen Innogy-Vertriebsgeschäfts weiter die Impulse zu fehlen.
Für langfristig angelegte, konservative Anleger bleibt E.on ein solides Investment. Das Netzgeschäft wirft noch immer satte Renditen ab, im Vertrieb bringen E-Mobilität oder smarte Stromzähler Fantasie. Hinzu kommt die attraktive Dividendenrendite von etwa fünf Prozent. Allerdings fehlen kurzfristig die Impulse, so dass Neueinsteiger nichts überstürzen müssen.