Der entscheidende Impuls fehlt bei E.on nach wie vor. Seit Anfang des Jahres pendelt die Aktie des Versorgers in einem Seitwärtstrend zwischen 6,80 und 7,60 Euro. Die jüngsten Kapitalmaßnahmen hat die Aktie zwar gut verkraftet. Im skeptischeren Marktumfeld fehlt dem DAX-Titel nun allerdings der Schwung für den Ausbruch.
Aus charttechnischer Sicht ist die Kursrange für E.on klar vorgegeben. Nach unten sichert die 6,80-Euro-Marke gut ab. In diesem Bereich hatte E.on Mitte die Kapitalerhöhung über rund 1,35 Milliarden Euro über die Bühne gebracht. Die stabile Kursentwicklung danach hat gezeigt, dass Anleger eine niedrigere Bewertung für ungerechtfertigt halten. Nach oben wartet zwischen 7,40 und 7,60 Euro allerdings ebenfalls eine massive Widerstandszone. Bereits dreimal ist die E.on-Aktie dort abgeprallt und nach unten gedreht. Seit der Abspaltung von Uniper ist der Sprung über diese Marke nicht mehr gelungen.
Neue Impulse könnte es durch den Wandel der Energiebranche geben. Weitere Veränderungen in der Struktur der Konzerne sind hier zu erwarten. Zuletzt standen vor allem die RWE-Tochter Innogy aber auch E.on selbst im Fokus der Gerüchte. Sowohl eine Komplettübernahme durch potenzielle Interessenten wie Engie oder Enel als auch Teilverkäufe – vor allem das attraktive Netzgeschäft dürfte im Fokus von Finanzinvestoren stehen – einzelner Sparten könnten dabei möglich sein. Spannend bleibt auch die weitere Umstrukturierung beim DAX-Rivalen RWE. Hier könnte es vor allem Folgen für die E.on-Tochter Uniper geben.
Halteposition
Es gibt viele Optionen, was die Zukunft für E.on bringen könnte. Der Konzern muss allerdings darauf hinarbeiten, auch eigenständig seinen Platz als grüner Versorger in der neuen Energiewelt zu finden. Charttechnisch hat sich das Bild allerdings eingetrübt. Erst ein Ausbruch aus dem Seitwärtstrend würde neue Fantasie bringen. Wer investiert ist, belässt den Stopp bei 5,70 Euro.