Deutschlands größter Energieversorger E.on will nach einem besser als erwarteten Jahr noch mehr Geld für seine Energienetze in die Hand nehmen. Bis 2027 sollen die Investitionen um rund sechs Milliarden Euro auf insgesamt 33 Milliarden Euro erhöht werden, wie der im DAX notierte Stromversorger am Mittwoch in Essen mitteilte.
Der Großteil des zusätzlichen Betrags soll dabei in die Energienetze fließen. Bislang standen bis Ende 2026 rund 27 Milliarden Euro auf dem Plan.
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 7,8 bis 8 Milliarden Euro. Dabei sollen rückläufige Einnahmen mit Kernenergie mit Aktivitäten aus dem Kerngeschäft, also dem Betrieb der Verteilernetze und dem Energievertrieb, kompensiert werden. 2022 waren auf Basis endgültiger Zahlen knapp 8,1 Milliarden zusammenkommen.
Den bereinigten Konzernüberschuss erwartet E.on wie für das Vorjahr bei 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro, nachdem dieser 2022 auf 2,7 Milliarden Euro geklettert war. Bei beiden Kennziffern will E.on mehr erreichen als Analysten im Schnitt erwarten. Den Dividendenvorschlag für 2022 von 51 Cent je Aktie bestätigte der Vorstand.
CEO Leonhard Birnbaum betonte , dass der Umbau des Energiesystems heute dringlicher denn je ist: „Die Krise macht deutlich: Die Dekarbonisierung, die Energiewende und der Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden. Für unser Geschäft mit zuverlässiger Energieinfrastruktur und nachhaltigen Kundenlösungen bedeutet das enormen Rückenwind. Dafür sehen wir auch in den kommenden Jahren große Wachstumspotenziale. Wir planen daher unser Investitionsprogramm auf insgesamt 33 Milliarden Euro bis 2027 auszuweiten. Damit untermauern wir unseren Anspruch, ein führender Treiber und Gestalter der beschleunigten Energiewende in Europa zu sein. Allerdings erwarten wir auch von Regulierung und Politik, dass dafür die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Die Aktie von E.on hat sich in den vergangenen Monaten deutlich nach oben arbeiten können. Der gute Ausblick dürfte die Aktie auch weiterhin stützen. Mit seinem robusten Geschäftsmodell und den attraktiven Dividenden ist E.on für Dividendenjäger und konservativ orientierte Anleger eine solide Halteposition. Ein Stopp bei 7,80 Euro sichert nach unten ab. Mehr Kurspotenzial sieht DER AKTIONÄR aber wegen des starken grünen Portfolios weiter beim Wettbewerber RWE.