E.on streckt Medienberichten zufolge seine Fühler nach EdP aus. Der DAX-Konzern soll an den Anteilen des portugiesischen Staates interessiert sein. Wie wahrscheinlich ist ein Einstieg des deutschen Branchenprimus beim Konkurrenten aus Portugal?
Der portugiesische Ministerpräsident Pedro Passos Coelho sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Lusa dass der deutsche Energieversorger an einem Einstieg bei Energias de Portugal (EdP) interessiert sei. E.on-Chef Johannes Teyssen habe ihm dies persönlich mitgeteilt. Das Unternehmen selbst will die Gerüchte nicht kommentieren.
Konkurrenz aus China und Brasilien
Der portugiesische Staat hält aktuell noch 20,9 Prozent an EdP. Bis Ende nächsten Jahres soll dieser Anteil privatisiert werden, um die Staatsschulden zu senken. EdP ist einer der größten Energieversorger Europas. Im Ausland ist er unter anderem auch in Spanien, USA, Frankreich, Belgien, Polen, Rumänien und Brasilien präsent. Neben E.on gelten auch China und Brasilien als interessierte Kaufkandidaten.
Schwer vorstellbar
Ein Einstieg des deutschen Branchenprimus bei EdP ist eher unwahrscheinlich. E.on hat bereits einen hohen Schuldenberg und befindet sich mitten in einem massiven Konzernumbau, der die volle Konzentration der Unternehmensführung verlangt. Die damit verbundenen massiven Stellenstreichungen wären bei einem gleichzeitigen milliardenschweren Zukauf bei EdP zudem nur schwer vermittelbar. Die E.on-Aktie bleibt somit wenig attraktiv.