Während der DAX mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche startet, gibt die E.on-Aktie etwas nach. Der nachhaltige Sprung über die 10,00-Euro-Marke lässt weiter auf sich warten. Neue Impulse sind nötig. Wenn sich E.on künftig auf Netze und Kundendienstleistungen konzentriert, sollen vor allem neue Elemente in der Energiewelt dafür sorgen. Die Hoffnung liegt auch auf der Elektromobilität – doch in Deutschland herrscht weiter Skepsis.
Im Heimatmarkt von E.on glaubt laut einer Studie von E.on und Kantar EMNID mehr als ein Drittel der Deutschen, dass niemals mehr E-Autos als Verbrenner auf den Straßen fahren werden. Damit ist Deutschland europaweit Spitze bei der Zahl der Verkehrswende-Skeptiker. Trotz der Verbesserungen bei Ladeinfrastruktur, Vielfalt, Reichweite oder Preise der Fahrzeuge bleibt der Weg für die Elektromobilität somit noch ein weiter.
Die anhaltende Skepsis ist nicht gerade erfreulich für E.on. Denn der Versorger würde vom Durchbruch der E-Mobilität besonders profitieren. Sowohl bei der Ladeinfrastruktur mischen sowohl E.on als auch die künftige Tochter Innogy ganz vorn mit. Da auch mehr Strom benötigt wird, könnten zudem die Energiepreise steigen. Hinzu kommt: Damit durch das Laden die Spitzenlasten nicht zu einem Zusammenbruch der Netze führen, werden intelligente Stromzähler benötigt – diese sollen den Verbrauch regulieren und Anreize zum intelligenten Laden bieten.
Starkes Wachstum, aber viel Nachholpotenzial
„Um die ambitionierten Ziele der Energiewende zu erreichen, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz auch für Elektromobilität“, fordert auch E.on-Vertriebsvorstand Karsten Wildberger. „Die Energiewirtschaft mit ihrer Technik- und Netzwerkkompetenz spielt dabei eine Schlüsselrolle. Im Zusammenspiel mit innovativen Angeboten der Automobilindustrie sowie staatlicher Anschubförderung können wir Deutschland vom Hinterherfahrer zum Vorausfahrer machen“, bleibt er jedoch optimistisch.
Dabeibleiben
E-Mobilität ist auf dem Vormarsch. Ob und wann tatsächlich der Durchbruch gelingt, ist allerdings nach wie vor nicht gesichert. Bis es nennenswerte Umsätze für E.on gibt, kann somit noch einige Zeit dauern. Unabhängig davon ist E.on mit dem anstehenden Innogy-Deal gut für die Zukunft aufgestellt. Anleger bleiben an Bord und lassen die Gewinne laufen.