Der Höhenflug der E.on-Aktie setzte sich fort. Die Aktie hat zu Beginn der Woche den höchsten Stand seit Ende 2017 erreicht. Doch Konzernchef Johannes Teyssen übt scharfe Kritik an der Bundesregierung und warnt vor einer zu hohen Subventionierung von Elektrolyzern zur Wasserstoffgewinnung.
Auf dem Handelsblatt-Energiegipfel forderte Teyssen deutliche Änderungen in der Politik, um den schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien umsetzen zu können. Die Überregulierung müsse demnach aufhören, zudem sollten die Strompreise gesenkt werden. „Die richtige Lenkungswirkung erreichen wir nur bei einer vollständigen Entlastung des Grünstroms von diesen Kosten", forderte der E.on-Chef eine grundlegende Änderung der EEG-Umlage.
Kritik übte er auch an zu hohen Erwartungen an Elektrolyzer, mit denen aus Strom Wasserstoff erzeugt werden kann. Es müsse verhindert werden, dass „wir uns gleich am Anfang zu Tode subventionieren für Elektrolyzer“, sagte Teyssen. Er habe „ziemlich große Zweifel, dass wir so viele Elektrolyzer in Deutschland brauchen“. Grüner Strom solle demnach nicht für den Wandel in Wasserstoff „sondern für Strom“ genutzt und Wasserstoff könne schließlich auch importiert werden.
Teyssen fordert immer wieder eine Abschaffung der EEG-Umlage. Wie es mit dem Trendthema Wasserstoff weitergeht, ist derweil offen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will zeitnah seine Wasserstoff-Strategie vorlegen. Schon in sieben bis acht Wochen könnte der Entwurf im Kabinett sein. Klar ist: Wasserstoff ist ein spannendes Thema, an der Börse ist die Nachfrage seit Monaten ungebrochen hoch.
Die E.on-Aktie gehört in das Depot konservativer Anleger. Charttechnisch sieht es sehr gut aus. Langfristig dürften die lukrativen Netze und das Vertriebsgeschäft für sichere Dividenden und stabiles Wachstum sorgen. Anleger lassen die Gewinne laufen.