Insidern zufolge überlegt ThyssenKrupp, seine Aufzugsparte abzuspalten und an die Börse zu bringen (UPDATE AM ENDE DES ARTIKELS!). Andere Pläne sind dagegen wohl vom Tisch. Das berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters. Nachdem Aktionäre zuletzt wenig Freude mit dem Stahlriesen hatten, steigt der Kurs heute Vormittag mehr als zehn Prozent.
Grund für die Euphorie dürfte auch sein, dass angeblich die Fusion mit Tata und die umstrittene Aufspaltung des Konzerns in zwei Teile nun doch nicht durchgeführt werden sollen. Der neuen Aufsichtsratschefin Martina Merz sollen unter anderem die voraussichtlich hohen Kosten ein Dorn im Auge gewesen sein. Deswegen erwägt Chef Guido Kerkhoff stattdessen jetzt angeblich eine Holding-Struktur.
Neue Hoffnung
Zuletzt war ThyssenKrupp an der Börse nur noch mit sieben Milliarden Euro bewertet. Experten schätzen, dass allein die Aufzugssparte doppelt so viel wert ist. Für Aktionäre könnten die neuen Pläne – wenn sie wirklich umgesetzt werden – also äußerst erfreuliche Folgen haben.
DER AKTIONÄR meint: Das könnte die Wende sein. Nachdem die Aktie erst am Donnerstag auf ein 15-Jahres-Tief gefallen war, ist der Anstieg am heutigen Freitag ein Ausdruck aufkeimender Hoffnung der Anleger auf bessere Zeiten. Noch gibt es aber nur eine erste Gegenbewegung nach den hohen Kursverlusten. Beobachten!
UPDATE 12 Uhr: Am Mittag bestätigt ThyssenKrupp die Gerüchte offiziell per Ad-hoc-Mitteilung. Die Fusion von ThyssenKrupp und Tata komme wegen Bedenken der Wettbewerbskommission nicht zustande. Die Teilung von ThyssenKrupp in zwei eigenständige Unternehmen werde daher abgesagt. Stattdessen soll eine „schlankere Holding-Struktur“ eingeführt werden. Elevator Technology soll an die Börse kommen. Wegen des Ausbleibens der Fusion passt der Konzern seine Prognose an. Beim Jahresüberschuss wird ein Fehlbetrag erwartet.