Gute Nachrichten braucht Electronic Arts dringend. Der schwache Gaming-Markt und ein Aufschub von „Battlefield 2042“ auf Mitte November führten jüngst zu 14 Prozent Kursverlust. Der abgeschlossene Playdemic-Deal ist nun zumindest ein kleiner Lichtblick für EA und seine Anleger.
Playdemic ist die bisher größte Übernahme des kalifornischen Entwicklerstudios Electronic Arts. Die britischen Entwickler schafften 2017 mit dem Handyspiel „Golf Clash“ den Durchbruch. Das Spiel profitierte massiv von dem Mobile-Gaming-Boom und hat bisher 780 Millionen Dollar eingespielt. EA rechnet offenbar damit, dass Playdemic in Zukunft an den „Golf Clash“ Erfolg anknüpfen kann.
Drei Monate nach Bekanntgabe hat das Entwicklerstudio nun den Abschluss der Übernahme für 1,4 Milliarden Dollar verkündet. Damit erweitert EA sein Mobile-Games-Angebot und zählt mittlerweile über alle Plattformen hinweg fast eine halbe Milliarden Spieler weltweit.
Der Markt Boomt
Der Mobile-Gaming-Sektor wächst so schnell wie kaum ein anderer. Schätzungen für 2021 belaufen sich auf einen Gesamtumsatz von über 110 Milliarden Dollar. Bis 2025 könnte diese Zahl auf 162,4 Milliarden Dollar steigen. Damit würde der Sektor über zehn Prozent jährlich wachsen.
In der jüngsten Vergangenheit sieht es jedoch für Electronic Arts schlecht aus: Neuigkeiten über Regulierungsmaßnahmen aus China, welche die Spielzeit für Minderjährige einschränken sollen, haben das Entwicklerstudio hart getroffen. Gerade im aktuell schwachen Gaming-Markt schlug auch die Nachricht voll durch, dass “Battlefield 2042” verschoben wird.
Langfristig bleibt die Aktie von EA aussichtsreich – doch das Sentiment ist aktuell schlichtweg zu schlecht, um auch kurzfristige Kursgewinne zu erwarten. Anleger halten sich bei EA vorerst zurück.