Die eBay-Aktie rauscht am Donnerstagnachmittag zwischenzeitlich zweistellig nach unten und distanziert sich damit deutlich von seinem Jahreshoch. Auslöser dafür war ein mauer Umsatzausblick für das laufende Quartal, wobei auch ein höherer Gewinn und ein starkes Vorquartal die Stimmung bei den Anlegern nicht aufhellen konnte.
Für das Quartal bis Ende März erwartet eBay einen Umsatz zwischen 2,52 und 2,56 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll bei bis zu 1,36 Dollar liegen. Die bei Bloomberg gelisteten Experten hatten jedoch durchschnittlich 2,6 Milliarden Dollar Umsatz und 1,33 Dollar Gewinn pro Aktie gerechnet. Schuld an den schwächeren Zahlen seien laut CEO Jamie Iannone vor allem die schwächere Nachfrage aus Deutschland und Großbritannien.
Im Weihnachtsquartal übertraf man hingegen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten. Das half der Aktie am Donnerstag allerdings auch nicht, der Fokus der Anleger liegt auf der Zukunft.
"Wenn Preise steigen, suchen die Leute nach günstigen Alternativen," erklärte Iannone die Strategie seiner Firma verstärkt auf wiederaufbereitete Produkte zu setzen. Mittlerweile machen sie rund 40 Prozent des gesamten Verkaufswerts auf eBay aus.
Um Marktanteile zurückzugewinnen, konzentriert sich Ebay außerdem auf Spezialkategorien wie Autoteile, Luxusgüter und Sammlerobjekte. Anfang Februar schloss das Unternehmen die Übernahme des Los-Angeles-Startups Caramel ab, das Software für den Verkauf gebrauchter Fahrzeuge anbietet.
Obwohl eBay im letzten Quartal die Erwartungen übertroffen hatte, verkaufen die Anleger die Papiere am Donnerstag aufgrund der schwächeren Prognose für das laufende Quartal. DER AKTIONÄR hat eBay noch auf seiner Empfehlungsliste, rät aber zunächst abzuwarten, ob die Aktie auch in den nächsten Tagen unter Druck bleibt. Ein Nachkauf drängt sich vorerst nicht auf.