Der Online-Handelsriese Ebay wird in diesem Jahr in seine Einzelteile zerlegt - doch vorher sollen noch Tausende Jobs gestrichen werden. Der Konzern teilte am Mittwoch mit, 2400 Stellen zu kürzen, das entspricht etwa sieben Prozent der Belegschaft. "Unsere Pläne, Ebay und PayPal im zweiten Halbjahr 2015 in unabhängige Unternehmen aufzuteilen, sind auf Kurs und wir sind zuversichtlich, dass dies der richtige strategische Weg für beide Firmen ist", sagte Konzernchef John Donahoe. Das Management prüfe außerdem, auch die Sparte Ebay Enterprise zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. In dem Geschäftsfeld bietet Ebay Firmen Dienstleistungen rund um den Onlinehandel an.
Im Schlussquartal 2014 konnte der Konzern einen Umsatzanstieg um 8,6 Prozent im Jahresvergleich auf 4,9 Milliarden Dollar melden. Der Gewinn stieg um zehn Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Treibende Kraft unter dem Konzerndach bleibt mit einem Umsatzplus von 18 Prozent die Tochter PayPal, die bald ihre eigenen Wege geht. Die Aktie legte nachbörslich um über zwei Prozent zu.
Der Konzern begrub zudem das Kriegsbeil mit dem Hedgefonds-Investor Carl Icahn, der für seine Einmischung in die Geschäftsführung berüchtigt ist. Er hatte vehement die Ausgliederung von PayPal gefordert und letztendlich seinen Willen bekommen. Um in Zukunft Ruhe vor dem unbequemen Großaktionär zu haben, erklärte Ebay sich im Rahmen eines "Stillhalteabkommens" bereit, einen Vertreter Icahns in den Verwaltungsrat aufzunehmen. (siehe auch: „Der Albtraum von Apple und Ebay hat einen Namen“).
DAF-Interview mit dem AKTIONÄR zur „Thiel-Aktie“ Ebay:
Übernahmeziel Paypal
Eine unabhängigere Paypal könnte sich anderen Partnern öffnen. Wedbush-Analyst Gil Luria Luria sieht sogar Interesse seitens American Express, Mastercard oder Visa, eine unabhängige PayPal zu besitzen. Analyst Robert Baird sagte Anfang des Jahres, der Kauf von Ebay (inklusive der Bezahltochter PayPal) sei eine "home run" - Möglichkeit für Google.
Ebay kauft sich selbst
Auch das Aktienrückkaufprogramm beflügelt die Aktie. Ebay hat sich im Januar ein weiteres Rückkaufprogramm in Höhe von zwei Milliarden Dollar genehmigen lassen und darf nun innerhalb eines Jahres Papiere im Wert von insgesamt drei Milliarden Dollar zurückkaufen. Chartechnisch ist der Ausbruch geschafft. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Kauf der Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)