Die DWS Group hatte letzte Woche per Ad-hoc-Meldung bereits vorläufige Zahlen zum vierten Quartal veröffentlicht. Heute kamen die endgültigen Ergebnisse auch für das Gesamtjahr. Trotz der Greenwashing-Vorwürfe vom vergangenen August vertrauten Anleger dem Vermögensverwalter weiter Milliarden an. Die Prognosen der Analysten waren deutlich zu niedrig angesetzt.
Für die DWS Group war 2021 ein Rekordjahr. Der Konzerngewinn stieg um rund 40 Prozent auf 782 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn auf 1,14 Milliarden Euro. Der Umsatz lag bei 2,72 Milliarden Euro.
Milliarden finden den Weg zur DWS
Vorab hatte die DWS bereits für das vierte Quartal vorläufige Zahlen vorgelegt, allerdings überraschte Analysten der starke Nettomittelzufluss von 15,0 Milliarden Euro. Der Konsens lag nur bei 7,34 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist das vor allem vor dem Hintergrund der seit einem halben Jahr im Raum stehenden Greenwashing-Vorwürfen. Offenbar spielte das für Investoren bei der DWS aber keine Rolle.
ESG trotz Vorwürfen weiter im Fokus
Überraschend ist in diesem Zusammenhang auch, dass 40 Prozent der Zuflüsse in 2021 aus nachhaltigen ESG-Produkten stammten. Für das laufende Jahr will der Vorstand bei einer bereinigten Aufwands-Ertrags-Relation von 60 Prozent landen. 2021 wurden 58,1 Prozent erzielt. Zudem wird für 2022 erwartet, dass sich Performance- und Transaktionsgebühren in Höhe von drei bis fünf Prozent der Erträge ergeben dürften.
Bisher konnten Greenwashing-Vorwürfe der DWS Group nichts anhaben, Untersuchungen laufen jedoch. Operativ strotzt der Konzern allerdings vor Stärke, das verwaltete Vermögen stieg auf einen Rekordwert von 928 Millionen Euro. Eine Erhöhung der Dividende auf 2,00 Euro für das Geschäftsjahr 20221 war bereits bekannt. Die Rendite beläuft sich damit aktuell auf 6,6 Prozent.
Nach marktbasierten Rücksetzern der letzten Tage versucht die Aktie heute eine Gegenbewegung zu starten. Dabei müssten zuerst der GD50 bei 36,08 Euro und der GD100 bei 36,33 Euro überwunden werden. Dividendenjäger greifen zu.