Mit 20,11 Prozent ist United Internet an Drillisch beteiligt und damit der größte Aktionär des TecDAX-Unternehmens. Sollte United Internet seinen Anteil um weitere zehn Prozent erhöhen, würde ein Pflichtangebot fällig werden. Doch dieser Übernahmefantasie erteilt ein Experte aus dem Hause Warburg Research eine Absage.
Analyst Jochen Reichert hält einen Zusammenschluss zwar für grundsätzlich sinnvoll, sieht aber andererseits keine dringende Notwendigkeit für United Internet. Erst in seinem jüngsten Jahresbericht habe der Internet- und Telekomkonzern klargestellt, dass es aktuell keine entsprechenden Pläne gebe. "Nur drei Monate später dann ein Gebot für Drillisch abzugeben, ist aus meiner Sicht höchst unwahrscheinlich", so Reichert.
Auch wenn Reichert die Hoffnungen der Investoren auf ein rasches Übernahmeangebot dämpft, ist das Drillisch-Papier auch aus einem anderen Grund interessant: der Dividendenrendite. Im Durchschnitt rechnen die Experten laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mit einer Ausschnüttung von 1,85 Euro je Aktie. Dies entspricht einer Rendite von über fünf Prozent auf dem aktuellen Kursniveau. Langfristig orientierte Anleger sammeln den Titel daher ein und platzieren den Stopp bei 31 Euro unter dem 52-Wochen-Tief bei 32,60 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)