MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus)-Bakterien sind weltweit auf dem Vormarsch und bedrohen auch zunehmend Patienten in deutschen Krankenhäusern. Hunderte Patienten sterben an den Infektionen, Zigtausende leiden monatelang oder sogar lebenslänglich unter den Folgen. Gegen die einstigen Wundermittel Penicillin und andere Antibiotika zeigen sich die Bakterien immer öfter resistent.
Von einem Medikamentenkandidaten in Phase III träumen viele Biotech-Unternehmen. Die Schweizer Basilea hat sogar drei davon.
MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus)-Bakterien sind weltweit auf dem Vormarsch und bedrohen auch zunehmend Patienten in deutschen Krankenhäusern. Hunderte Patienten sterben an den Infektionen, Zigtausende leiden monatelang oder sogar lebenslänglich unter den Folgen. Gegen die einstigen Wundermittel Penicillin und andere Antibiotika zeigen sich die Bakterien immer öfter resistent. Eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts ergab, dass MRSA-Infektionen weltweit ein eskalierendes Problem in stationären Einrichtungen darstellen. In Ländern wie England oder den USA sei die Situation sogar kaum noch beherrschbar.
Das Schweizer Unternehmen Basilea Pharmaceutica hat für betroffene Patienten ein vielversprechendes Produkt in der Pipeline. Derzeit werden Studien mit Ceftobiprol in der klinischen Phase III durchgeführt. Ergebnisse zeigen bei schweren Infektionen der Haut und Weichteile aufgrund von MRSA Heilungsraten von über 90 Prozent. Das Antibiotikum verfügt über ein breites Wirkungsfeld und ein günstiges Nebenwirkungsprofil, weshalb es als erste Wahl bei MRSA-Infektionen zum Einsatz kommen könnte. Läuft alles nach Plan, rechnet das Unternehmen für das Medikament, das von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA den Fast-Track-Status erhalten hat, noch bis Ende des Jahres mit der Zulassung. Experten trauen Ceftobiprol ein Marktpotenzial von in der Spitze rund 1,5 Milliarden Schweizer Franken jährlich zu. Basilea hat noch zwei weitere Kandidaten in der dritten Phase der klinischen Prüfung: Isavuconazol soll bei schweren invasiven Pilzinfektionen eingesetzt werden. Außerdem befindet sich die Entwicklung von Alitretinoin zur Behandlung der chronischen Handdermatitis vor dem Abschluss der Phase III.
Basilea hat ein gutes finanzielles Fundament. Zum Jahresende 2006 verfügte das Unternehmen über einen Cash-Bestand von rund 177 Millionen Schweizer Franken. Außerdem hat Basilea mit Johnson & Johnson einen starken Partner an seiner Seite. Dennoch führt die Gesellschaft derzeit eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der weiteren Vorhaben durch – und da dürften noch einige anstehen. Am 22. März soll das Verfahren abgeschlossen sein und die neuen Aktien handelbar sein.
Basilea verfügt über eine sehr aussichtsreiche Produktpipeline mit gleich drei Medikamentenkandidaten in Phase III. Zwei hiervon, Ceftobiprol und Alitretinoin könnten schon im nächsten Jahr auf den Markt kommen, was ordentlich Geld in die Kasse spülen würde. Die derzeitige Kapitalerhöhung, die noch einmal etwas auf den Kurs drücken könnte, ist eine hervorragende Gelegenheit, um von diesem aussichtsreichen Titel ein paar Stücke einzusammeln.
Kursziel bei Basilea: 220 Euro. Stopp: 170 Euro.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 13/2007.