Die laufende Legalisierungswelle von Online-Sportwetten in den USA, Übernahmen und einige Kapitalerhöhungen haben den Markt in den USA aufgewirbelt und auch in Europa einen regelrechten Run auf Glücksspiel-Aktien ausgelöst – und jetzt wird es am Markt noch einmal richtig spannend.
Denn laut CNBC will der US-Konzern DraftKings den britischen Konkurrenten Entain (bwin, PartyPoker oder Sportingbet) für rund 20 Milliarden US-Dollar kaufen. Ein gigantischer Deal für die Branche, der ein globales Powerhouse schaffen könnte. Das US-Unternehmen wolle die Transaktion bar und in eigenen Aktien bezahlten.
Derzeit gibt es knapp 587 Millionen Entain-Aktien. Bei einer 20-Milliarden-Dollar-Offerte würde ein Anteil an Entain daher mit knapp 2500 Pence bewertet, wobei die genaue Bewertung vom Aktienanteil der Offerte und der Entwicklung des DraftKings-Papiers abhängt. An der Londoner Börse zog der Entain-Kurs in den ersten Minuten nach dem CNBC-Bericht um ein Viertel auf 2400 Pence an. Die Papiere des potenziellen Käufers gaben in New York dagegen leicht nach.
Spannend dürfte der Deal auch im Hinblick auf das aktuelle Joint Venture zwischen Entain und Flutter werden, beide Wettfirmen betreiben gemeinsam BetMGM, ein Online-Sportwetten-Anbieter in den USA. Ein Übernahmeangebot aus dem Januar von der Casino-Größe für den Online-Anbieter über elf Milliarden Dollar scheiterte jedoch an Entain.
Zudem sorgte der CNBC-Bericht auch für Bewegung bei anderen Glücksspiel-Aktien. So zogen die im EuroStoxx 50 gelisteten Papiere der AKTIONÄR-Empfehlung Flutter zuletzt um knapp vier Prozent an.
Flutter ist aktuell der Favorit des AKTIONÄR (Empfehlung in Ausgabe 38/21) – insbesondere aufgrund des Potenzials eines noch immer wahrscheinlichen FanDuel-IPOs. Die Empfehlung von DraftKings vor rund einem Jahr ist dagegen mittlerweile ausgestoppt.
Mit Material von dpaAFX.