Aktionäre von Drägerwerk müssen sich in den kommenden Jahren auf niedrigere Margen einstellen. Denn der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller plant umfassende Investitionen für das zukünftige Wachstum. Vorbörslich geraten die Papiere unter Druck und generieren frische Verkaufssignale.
Drägerwerk rechnet im Jahr 2017 mit einem Umsatzwachstum von 0 bis 3 Prozent und einer EBIT-Marge zwischen 5 und 7 Prozent. Aufgrund der stärkeren Investitionen werde diese Marge um 4 bis 6 Prozent 2018 und auch voraussichtlich fallen, bei einem erwarteten Umsatzwachstum von 2 bis 5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung vom Freitagabend. Anleger und Analysten haben sich mehr vom Ausblick erhofft.
Abstufungen drohen
Der Kursrutsch von rund zehn Prozent zeigt, dass die Meldung keineswegs erwartet wurde. Erst in der Vorwoche hatte die britische Investmentbank HSBC den Titel von "Reduce" auf "Hold" hochgestuft und das Kursziel von 75 auf 89 Euro erholt und der Drägerwerk-Aktie frischen Rückenwind verliehen. Analysten werden nun die Schätzungen in den Bewertungsmodellen berücksichtigen. Es könnte zu Abstufungen kommen.
Durch den Kursbeinbruch notiert die Aktie auf dem tiefsten Stand seit Februar. Eine rasche Erholung scheint vorerst vom Tisch. Die breite Unterstützungszone um 80 Euro muss halten, sonst drohen Kurse von 75 Euro. Sowohl fundamental als auch charttechnisch drängt sich bei dem TecDAX-Titel aktuell kein Einstieg auf.