Die Aktienmärkte erholen sich langsam von ihrem deutlichen Abverkauf in den ersten Monaten des laufenden Jahres. Doch hinter der wirtschaftlichen Entwicklung stehen einige Fragezeichen. Die Weltbank warnte gestern vor einer Phase der Stagflation und zog dabei Parallelen zu den 1970er Jahren. Auch Marc Faber, bekannt unter dem Spitznamen Dr. Doom, sieht harte Zeiten auf die Menschen zukommen.
Bei einem Interview auf Wall Street Silver sieht Marc Faber parallelen zu der Großen Depression. Eine Rezession habe seiner Ansicht nach bereits begonnen. Die Lage werde sich aber noch verschlechtern, warnt er im Gespräch mit Ivan Bayoukhi und Jim Lewis. Auch Marc Faber zieht Parallelen zu den frühen 1970er Jahren. Vor allem der steigende Ölpreis erinnere an damals. Allerdings sei die Inflation jetzt schon in vielen Ländern höher als damals. Die Notenbanken verhielten sich aber wie damals und würden die Leitzinsen anheben.
Er selbst habe erneut Gold gekauft, erklärte er in dem Interview. „Gold hat sich entwickelt wie es konservative, geduldige Langzeitinvestoren erwartet haben,“ sagt Faber. „Es hat sich enttäuschend entwickelt, wie es Spekulanten, nervöse Daytrader und gierige Menschen erwartet haben.“ Faber sieht Gold eher als Versicherung, oder, wie er es nennt, als seine eigene Zentralbank. Er hält das Gold bei sich zu Hause in Thailand, da er davon ausgeht, dass es zu Reisebeschränkungen kommen könnte, wenn sich die Lage weiter verschlimmert.
Marc Faber ist bekannt, dass er einen eher skeptischen Blick auf die Märkte und die wirtschaftliche Lage pflegt und zu Extremen neigt. Allerdings ist die wirtschaftliche Entwicklung tatsächlich alles andere als klar, immerhin in das BIP in den USA im ersten Quartal rückläufig gewesen. Die Inflation ist das beherrschende Thema und die Anleger müssen darauf vertrauen, dass die Notenbank in ihrem Eifer, die Inflation zu bekämpfen, nicht über das Ziel hinausschießt und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession führt.