Angesichts robuster Konjunkturdaten hat sich die Wall Street nach der Talfahrt zu Wochenbeginn ein wenig stabilisiert. Der Dow Jones war zunächst um rund ein Prozent gestiegen, bevor er wieder an Schwung verlor und 0,15 Prozent im Minus bei 33.920 Punkten schloss.
Für Erleichterung sorgte, dass das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal weniger stark gestiegen war als erwartet. In der Baubranche nahm die Zahl der Wohnungsbauten zudem stärker zu als gedacht, ferner legte die Zahl der Baugenehmigungen deutlich zu.
Die Anleger richten ihr Augenmerk derweil bereits auf die Zinsentscheidung der Notenbank am Mittwoch. Volkswirte rechnen nicht mit wesentlichen Veränderungen. Denn die zuletzt eher moderate Erholung des Arbeitsmarktes und die Unsicherheit um die Delta-Variante des Coronavirus verringerten den Druck, die sehr lockere Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur voreilig anzupassen.
Einzelwerte im Fokus
Unter den Einzelwerten sorgten vor allen Unternehmen aus der zweiten Reihe für Gesprächsstoff. So schnellten die Aktien von Uber um 11,5 Prozent in die Höhe. Mehr als ein Jahrzehnt nach der Gründung stellt der Fahrdienst-Vermittler seinen ersten operativen Gewinn in Aussicht.
Bei den Anbietern von Glücksspielen und Sportwetten bahnt sich derweil eine transatlantische Übernahme mit einem zweistelligen Milliardenvolumen an. Der US-Konzern DraftKings will den britischen Konkurrenten Entain kaufen. Der umworbene Konzern, zu dem auch der bwin gehört, bestätigte den Eingang eines entsprechenden Angebots.
Während die Papiere von Draftkings mehr als sieben Prozent einbüßten, schnellten die Anteilsscheine von Entain um rund 18 Prozent in die Höhe. Analysten der Investmentbank Jefferies halten sogar ein Bieterrennen für möglich, da Entain bereits im Januar vom Casinobetreiber MGM umworben wurde und dieser mittlerweile mehr Geld angehäuft hat.
Am Dow-Ende sackten die Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney um mehr als vier Prozent ab. Der Vorstandsvorsitzende Bob Chapek hatte Investoren auf einer Konferenz der Bank Goldman Sachs gewarnt, dass die Ausbreitung der Delta-Variante die Produktion verzögere und zu einem unsteten Wachstum des Streaming-Geschäfts führen könne.
Mit Material von dpaAFX.