Auch nach einem sehr schwachen Wochenauftakt hat es am Dienstag am US-Aktienmarkt nur kurze Zeit für eine Erholung gereicht. Ging der Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Plus von 1,6 Prozent in den Handel, so drehte er nur gut eine Stunde später wieder in rotes Terrain und fiel auf ein weiteres Tief seit März vergangenen Jahres.
Zu sehr lasten steigende Zinsen und die Gefahr einer wirtschaftlichen Schrumpfung auf der Stimmung der Investoren. Zum Handelsende verlor der Dow 0,26 Prozent auf 32.160,74 Punkte.
Die US-Notenbank Fed habe in der vergangenen Woche mit einer Zinserhöhung um 0,5 Prozent den größten Zinsschritt seit 2000 vollzogen und die Märkte auf weitere vergleichbare Schritte eingestimmt, schrieben die Strategen des Vermögensverwalters Blackrock. "In der Folge schossen die langfristigen Renditen in die Höhe und Aktien gerieten ins Trudeln", hieß es weiter. Die im Verlauf der Woche anstehenden Daten dürften eine steigende Kerninflation in den USA belegen.
Der marktbreite S&P 500 schloss 0,25 Prozent höher bei 4.001,05 Punkten. Der Nasdaq 100 erholte sich etwas mehr um 1,30 Prozent auf 12.345,86 Punkte. Allerdings war der technologielastige Index am Vortag unter die Räder geraten und auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gefallen.
Eine Übernahme rückte die Aktien von Pfizer und Biohaven in den Fokus. Der US-Pharmakonzern schluckt seinen bisherigen Partner. Demnach will Pfizer den Aktionären von Biohaven je Aktie 148,50 US-Dollar zahlen. Insgesamt belaufe sich die Transaktion damit auf einen Wert von 11,6 Milliarden Dollar. Biohaven-Papiere schossen um fast 70 Prozent auf 140 Dollar nach oben. Pfizer-Aktien verteuerten sich um 1,8 Prozent.
Top-Gewinner im Dow war die Aktie von Intel. Beim Unternehmen startete heute die Hausmesse „Intel Vision“. Stark präsentierten sich auch Microsoft und Apple.
Hyatt Hotels gewannen 6,3 Prozent. Der Hotelbetreiber senkte das Ziel für die Kapitalausgaben in diesem Jahr. Dadurch könnte unter dem Strich ein besseres Ergebnis herauskommen. Die Papiere des Fitness-Dienstleisters Peloton Interactive fielen um 8,7 Prozent, grenzten deutlich höhere Verluste aber ein. Sie wurden gedrückt von einem enttäuschenden Umsatzziel für das vierte Geschäftsquartal.
Mit Blick auf den Kurs der Optikerkette National Vision rieben sich Anleger verwundert die Augen. Die vom Unternehmen gekappten Jahresziele ließen die Aktien um fast 26 Prozent einbrechen. Die Anteile von Warner Music büßten 5,5 Prozent ein. Der Musikverlag agierte im ersten Quartal weniger profitabel als im Vorjahreszeitraum.
Anteilscheine von Electronic Arts gaben leicht nach. Der Spieleentwickler veröffentlicht nach Börsenschluss den Quartalsbericht. Derweil teilte das Unternehmen mit, dass das von ihm entwickelte elektronische Fußball-Spiel FIFA ab 2023 einen neuen Namen bekommt. Es soll dann "EA Sports FC" heißen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.