Kräftig steigenden Zinsen am US-Anleihemarkt ließen auch zum Ende dieser Handelswoche keine Erholung bei den Aktienkursen zu. Vor dem verlängerten Osterwochenende sind an den US-Börsen daher insbesondere die wachstumsstarken Technologieaktien unter Druck geraten.
Der Nasdaq 100 büßte am Donnerstag 2,28 Prozent auf 13.893 Punkte ein. Der Dow Jones hielt sich derweil mit einem Minus von 0,33 Prozent auf 34.451 Punkte noch vergleichsweise wacker. Auf Wochensicht steht ein Verlust des US-Leitindizes von 0,8 Prozent zu Buche. Am Freitag wird an den US-Börsen nicht gehandelt.
Über Jahre hinweg haben Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed viel billiges Geld in Umlauf gebracht und die Zinsen auf Rekordtiefs gedrückt. Anleihen warfen kaum noch Rendite ab. Auf der Suche nach Ertrag investierten Anleger das Geld nicht zuletzt in wachstumsstarke Tech-Aktien. Doch nun ist die Zeit des billigen Geldes vorbei, die Fed dürfte die Zinsen in diesem Jahr kräftig anziehen. Daher verabschieden sich Anleger nun von Tech-Aktien wie Apple, Nvidia und Salesforce.
Einzelwerte im Fokus
Im Fokus stand ferner der Bankensektor angesichts etlicher Quartalszahlen großer Investmenthäuser. Gut kamen die Zahlen von Citigroup und Morgan Stanley an, der Aktienkurs stieg um 1,6 beziehungsweise 0,8 Prozent. Analysten lobten vor allem gute Ergebnisse der Geldhäuser im Wertpapierhandel. Anders bei Wells Fargo, deren Aktienkurs um 4,5 Prozent absackte. Hier monierte Experten hohe Ausgaben. Die Zahlen von Goldman Sachs bewegten den Kurs kaum.
An die Spitze des Dow setzten sich die Aktien von Nike mit einem Plus von fast fünf Prozent. Analyst Matthew Boss von JPMorgan sagte nach einem Gespräch mit dem Management des Sportartikelherstellers, die Geschäfte auf dem wichtigen Absatzmarkt China seien auf einem guten Weg. Eine positive Studie der Deutschen Bank zu Caterpillar trieb den Kurs des Baumaschinenherstellers um mehr als vier Prozent nach oben.
Keine Euphorie löste ein Übernahmeangebot des Tesla-Chefs Elon Musk für Twitter aus. Musk bietet 54,20 Dollar in bar je Twitter-Aktie. Das sind 54 Prozent mehr als die Papiere am 28. Januar gekostet haben - dem Tag bevor Musk begonnen hatte, in Twitter zu investieren. Twitter-Aktien verloren dennoch 1,7 Prozent auf gut 45 Dollar, sie blieben damit weit unter dem von Musk gebotenen Preis. Analysten vermuteten denn auch, dass viele Twitter-Aktionäre das Angebot wohl nicht annehmen dürften. Musk selbst äußerte sich ebenfalls anschließend in diese Richtung.
Mit Material von dpaAFX.