Vor dem Wochenende ist es beim Dow Jones wieder nach oben in Richtung der 28.000 Punkte gegangen. Getrieben von erfreulichen Konjunkturindikatoren und einer Kursrallye bei den gewichtigen Apple-Aktien kletterte der New Yorker Leitindex am Freitag um 0,69 Prozent auf 27.930,33 Punkte. Damit konnte er sein drohendes Wochenminus in letzter Minute so gut wie ausgleichen. Eine Befreiung aus seiner jüngsten Seitwärtsspanne gelang ihm aber weiter nicht.
Frische Wirtschaftsdaten aus den USA streuten zu Wochenschluss neuen Optimismus unter die Anleger. Einkaufsmanagerindizes übertrafen die Erwartungen von Experten und Daten vom Häusermarkt zeigten, dass dieser im Nachgang der Corona-Krise in einen wahren Boom zu gleiten scheint. Börsianer werteten all dies als Anzeichen, dass sich eine wirtschaftliche Erholung in den USA fortsetzt.
Während der Dow von Bestmarken immer noch einige Prozent entfernt ist, setzten seine Indexkollegen ihre Rekordjagd fort. Der technologielastige Nasdaq 100 sprang erstmals über die Marke von 11.500 Punkten, aus dem Handel ging er 0,68 Prozent höher bei 11.555,16 Zählern. Der marktbreite S&P 500 kam den 3.400 Punkten bis auf einen Hauch näher. Am Ende stieg er um 0,34 Prozent auf 3.397,16 Punkte.
Die anhaltende Rekordrallye an der Nasdaq wurde einmal mehr dominiert von den großen Technologieriesen, unter denen Apple, Tesla und Alphabet neue Bestmarken erreichten. Mit einem Anstieg um 5,2 Prozent waren Apple auch für den Dow eine große Stütze, sie scheiterten nur knapp an der 500-Dollar-Marke. Neuerdings ist der iPhone-Hersteller das erste US-Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als zwei Billionen Dollar.
Tesla festigten mit einem Anstieg um 2,4 Prozent das am Vortag erreichte Kursniveau oberhalb von 2.000 Dollar. Seit Ende Juni haben sich die Papiere binnen weniger Wochen schon mehr als verdoppelt – unter anderem dank der Perspektive, dass sie durch einen angekündigten Aktiensplit für Kleinanleger wieder interessanter werden sollen. Für diesen ist an diesem Freitag der Stichtag.
Ansonsten hofften die Anleger weiter auf einen baldigen Coronavirus-Impfstoff, mit dem zu Wochenschluss die Forschungspartner Pfizer und BioNTech Fortschritte vermeldeten. Goldman-Sachs-Experte Terence Flynn zeigte sich vom guten Ergebnis der ersten Studienphase jedoch nicht überrascht und betonte, in zweiten und dritten Phasen werde es jetzt richtig spannend. Während die Pfizer-Aktien um 0,4 Prozent zulegten, wurde die Mitteilung für BioNTech mit gut zehn Prozent Plus ein größerer Kurstreiber.
Beim Traktorenbauer Deere sorgte der Quartalsbericht nebst optimistischeren Jahreszielen für ein Kursplus von 4,40 Prozent. Laut Analyst Seth Weber von RBC hat der Konzern, der neben Landwirtschafts- auch Baumaschinen produziert, mit seinen Zahlen die schon hohen Erwartungen noch übertroffen.
Unter Druck standen jedoch wegen sinkender Ölpreise die US-Ölwerte, vor allem jene von Dienstleistern und Ausrüstern der Branche. Während ExxonMobil im Dow um 0,75 Prozent fielen, sackten Occidental Petroleum, Schlumberger und ConocoPhillips am breiten Markt um eins bis zwei Prozent ab.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple und Tesla.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)