Die Aktien der beiden Energieriesen TotalEnergies und ENI geben zum Wochenauftakt etwas nach. Denn die Ölpreise sind trotz des Angriffs des Iran auf Israel zum Handelsstart gefallen und weiteten die Verluste sogar noch aus. Ein Barrel Brent verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 89,60 Dollar. Der Preis für WTI sank um 92 Cent auf 84,74 Dollar.
Am Freitag waren die Ölpreise wegen der Sorgen über einen Krieg zwischen Israel und dem Iran noch auf den höchsten Stand seit Herbst 2023 gestiegen. Zeitweise wurde Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee über 92 Dollar gehandelt. Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern direkt angegriffen, die aber nach Angaben Israels fast alle abgefangen wurden. Israels Staatsführung hat Medienberichten zufolge noch nicht entschieden, wie sie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren soll.
Am Ölmarkt wurde darauf verwiesen, dass die USA die Regierung von Israel dazu angehalten haben, einen möglichen Schlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen und auf die Risiken einer Eskalation zu achten. Die Lage im Nahen Osten könnte nicht weiter eskalieren, wenn die israelische Regierung dem Rat der US-Regierung folge und auf Vergeltungsmaßnahmen verzichte, heißt es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Investmentbank RBC Capital Markets.
Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen aber auch das Risiko weiter steigender Ölpreise. Ihrer Einschätzung nach ist die Reaktion Israels auf den iranischen Angriff vom Wochenende "höchst unsicher". Die israelische Antwort werde das Ausmaß der Bedrohung für das Ölangebot aus der Region bestimmen.
Die kleine Korrektur am Ölmarkt dürften ENI und TotalEnergies angesichts des immer noch hohen Niveaus gelassen hinnehmen. Die günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben unverändert attraktiv. ENI sollte mit einem Stopp bei 11,90 Euro nach unten abgesichert werden. Bei TotalEnergies kann die Absicherung vorerst noch bei 49,00 Euro belassen werden.
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Mit Material von dpa-AFX