Bereits seit mehreren Wochen präsentieren sich die Anteilscheine des britischen Energieriesen Shell in einer sehr starken Verfassung. Im Zuge der Ankündigung, wonach man in den kommenden Jahren einen höheren Anteil des Konzerngewinns als Dividende ausschütten will, kletterte der Kurs weiter und markierte ein neues 2025er-Hoch.
Zudem gibt es aktuell auch wieder ordentlich Rückenwind vom Ölmarkt. So könnten die Preise für Brent- und WTI-Öl im gestrigen Handel deutlich zulegen. Der Hauptgrund hierfür: Die Marine der iranischen Revolutionsgarden hat im Persischen Golf zwei Öltanker, deren Herkunft noch unklar ist, festgesetzt. Damit könnten sich die politischen Spannungen in der für den weltweiten Ölhandel enorm wichtigen Region wieder verstärken. Nun sorgen sich die Marktteilnehmer, dass der Iran seine Drohungen wahr machen könnte und die wichtige Seeroute im Persischen Golf blockieren wird. Aus der Hauptstadt Teheran hieß es zur Begründung, die beiden Tanker hätten Treibstoffschmuggel betrieben.
Gerade in der nur 55 Kilometer breiten Straße von Hormus kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Zwischenfällen mit Öltankern. Dass es nun wieder vermehrt zu Spannungen kommt, ist mittlerweile keine Überraschung mehr. US-Präsident Donald Trump hatte erst kürzlich wieder damit gedroht, man werde den Iran bombardieren, sollten die Machthaber in Teheran nicht auf einen neuen Atomdeal eingehen. Seine Forderungen, die direkte Atomgespräche wieder in Gang zu bringen, wurden bisher nicht erfüllt. Der Iran zeigt sich in dieser Angelegenheit lediglich offen für Gespräche mit Vermittlern.
Bei Shell stimmt derzeit wieder nahezu alles. Die Aussichten hellen sich dank steigender Ölpreise weiter auf. Die Marktstellung und die Bilanz des Energieriesen können sich ohnehin sehen lassen. Zudem ist die Bewertung der Dividendenperle weiterhin sehr attraktiv. Da auch aus charttechnischer Sicht grünes Licht gegeben werden kann, bleibt der Blue Chip unverändert ein Kauf. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 26,00 Euro belassen werden.