Bereits seit vielen Jahren ist die Aktie des Großhandelskonzerns Metro angesichts anhaltend stattlicher Dividendenrendite bei vielen Kleinanlegern beliebt. Doch der Kursverlauf enttäuscht leider auch schon seit vielen Jahren. Immerhin hat das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 zugelegt und seine Prognose erreicht.
Im vierten Quartal schwächte sich aber das organische Wachstum ab. Metro bezeichnete die Rahmenbedingungen bei der Vorlage der vorläufigen Umsatzzahlen als "herausfordernd". Dies gelte auch für den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2024/25, sagte Vorstandsvorsitzender Steffen Greubel am Montag nach Börsenschluss in Düsseldorf. "Unser Fokus liegt jedoch weiterhin auf der konsequenten Fortführung unseres Wachstumskurses bei einem noch stärkeren Augenmerk auf Effizienz und Produktivität."
Der Umsatz stieg per Ende September um 1,6 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das lag in etwa im Rahmen dessen, was Analysten erwartet hatten. Währungs- und portfoliobereinigt erhöhten sich die Erlöse um 5,9 Prozent. Das lag am oberen Ende der von Metro ausgegebenen Prognose von drei bis sieben Prozent Plus. Dabei schwächte sich das Wachstum im Schlussquartal ab und lag organisch bei 3,8 Prozent. So stagnierte etwa der Umsatz im wichtigen Deutschland-Geschäft auf Vorjahreshöhe. Im vierten Quartal erreichte Metro einen Umsatz von 8 Milliarden Euro, nach 7,9 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei belasteten negative Wechselkurseffekte, insbesondere in der Türkei.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte im vergangenen Geschäftsjahr voraussichtlich zurückgegangen sein. Metro geht vom unteren Ende der ausgegebenen Spanne aus. Diese reicht von einem Rückgang von 100 Millionen Euro bis zu einem Plus um 50 Millionen Euro. Metro nannte als Gründe "Transformationserfordernisse" im Großhandel, Kostendruck sowie das Auslaufen von Post-Transaktionseffekten. Für das Ergebnis je Aktie geht der Konzern von einem Verlust aus. Die ausführlichen Zahlen wollen die Düsseldorfer am 10. Dezember vorstellen. Anleger beurteilten die Aussagen insgesamt negativ. Die Metro-Aktie rutschte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um zwei Prozent zum Xetra-Schlusskurs ab.
Nachdem Metro über Jahre hinweg 0,70 Euro pro Aktie ausgeschüttet hatte, gab es 2022 und 2023 zwei Nullrunden. In diesem Jahr erhielten die Metro-Aktionäre wieder eine satte Ausschüttung von 0,55 Euro je Anteilschein. Dennoch drängt sich bei dem SDAX-Titel aktuell weiterhin kein Einstieg auf.
Mit Material von dpa-AFX