Mit der Aktie des italienischen Energiekonzerns Eni geht es im heutigen Handel in einem mauen Marktumfeld bergab. Dies liegt auch an den schwächelnden Ölpreisen. So halten sich die Investoren am Ölmarkt vor einer Ankündigung von Zöllen durch Präsident Donald Trump zurück, die am Abend nach Börsenschluss in den USA erwartet wird.
Der Republikaner sprach von einem "Tag der Befreiung" und von wechselseitigen Zöllen. Zuletzt war aber unklar, ob die US-Regierung einfach pauschale Zölle auf den Weg bringen könnte. Derzeit ist offen, wie hoch die Strafmaßnahmen ausfallen und wen sie genau wie treffen werden. Die Teilnehmer am Ölmarkt würden ihre Engagements zurückfahren, sagte Chris Weston, Analyst beim australischen Handelshaus Pepperstone. Demnach würden sie den "Tag der Befreiung" und mögliche Kursschwankungen abwarten. Es sei unklar, wie die Marktreaktionen auf die Zollankündigung letztlich ausfallen werden.
Zudem wurde am Markt auf einen kräftigen Anstieg der Ölreserven in den USA verwiesen. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hat in der vergangenen Woche einen Zuwachs der Lagerbestände an Rohöl um sechs Millionen Barrel verzeichnet. Steigende Reserven in der größten Volkswirtschaft der Welt belasten in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet.
Das aktuelle Kursniveau der Eni-Papiere sehen indes Goldman Sachs und JPMorgan als sehr gute Einstiegschance. So hat die US-Investmentbank Goldman Eni auf "Buy" mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Wachstum, Bilanzen und Barmittelzuflüsse der großen europäischen Ölkonzerne dürften sich im ersten Quartal unterschiedlich entwickelt haben, schrieb Analyst Michele della Vigna in einem am Mittwoch vorliegenden Branchenausblick. Repsol, BP und Eni punkteten mit den größten Chancen durch den Verkauf von Aktivitäten in den kommenden Jahren.
Die US-Bank JPMorgan hat den Aktien von Eni den Status "Positive Catalyst Watch" verliehen und erwartet mit Blick auf die Zahlen zum ersten Quartal positive Nachrichten. Die fundamentale Einstufung wurde mit einem Kursziel von 18 Euro auf "Overweight" belassen. Taktisch suche er nach Energieunternehmen, die ein solides Geschäft im ersten Quartal, saisonale Schwankungen, Handelspotenzial und Schuldenabbau bieten - Eni eigne sich dafür am besten, schrieb Analyst Matthew Lofting.
Auch DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich: Die im Branchenvergleich günstig bewertete Dividendenperle Eni ist nach wie vor ein Kauf. Der Stoppkurs sollte bei 11,90 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX