Der Vermögensverwalter DWS Group hat eine starke Rallye hinter sich, seit der Kurs im März letztes Jahr bei unter 20 Euro das Allzeittief markierte. Angetrieben vom positiven Umfeld testet der Kurs jetzt den Widerstand in die andere Richtung: Die Notierung ist drauf und dran das Allzeithoch, welches vor der Pandemie erreicht wurde, zu knacken. Hintergrund sind vielversprechende Gerüchte über einen Zukauf und die bevorstehende Dividendenzahlung.
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat Kreisen zufolge ein Auge auf die Vermögensverwaltung der niederländischen Versicherungsgruppe NN Group geworfen. DWS und die italienische Versicherung Generali hätten in dieser Woche erste Gebote für die Sparte übermittelt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Diese könnte dabei mit rund 1,50 Milliarden Euro bewertet werden.
Auch andere wollen den Zuschlag
Neben einigen US-Firmen seien zudem auch der deutsche Versicherer Allianz und die schweizerische Bank UBS an dem Geschäft interessiert. Im April hatte NN bekanntgegeben, dass es die Optionen für die Sparte überprüfe, inklusive einer Fusion oder einem Teilverkauf. Vertreter der genannten Unternehmen wollten sich nicht äußern oder waren aufgrund eines Feiertags nicht zu erreichen.
Die DWS ist seit Längerem auf der Suche nach geeigneten Zielen, die NN Group würde gut in das Portfolio der Firma passen. Damit würde der europäische Markt gestärkt, unabhängig davon läuft die Suche nach Kooperationen vor allem in Asien. Dort würden Käufe strategisch ebenfalls Sinn machen.
Mehr als vier Prozent Rendite
Am Donnerstag, den 10. Juni, wird der Titel Ex-Dividende gehandelt. Das heißt, davor muss das Papier im Depot liegen, damit die Dividende kurz darauf auch gezahlt wird. Bei einer aktuellen Rendite von 4,3 Prozent ist alleine das ein Kaufargument für die Aktie.
Die DWS Group nimmt immer mehr Fahrt auf und steht kurz vor dem Bruch des Allzeithochs vom 19. Februar 2020 bei 39,99 Euro. Das würde ein starkes Kaufsignal auslösen, charttechnisch gibt es dann keine Begrenzung mehr nach oben. Durch die Zahlung der Dividende wird der Kurs um diesen Betrag am Ex-Tag wieder absinken. Das sollte aber nur ein kurzfristiger Rücksetzer sein. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Kauf des konservativen Titels und empfiehlt einen Stopp bei 30,00 Euro zu platzieren
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Mit Material von dpa-AFX.