Covestro blickt wegen Gegenwinds unter anderem aus China pessimistischer auf das laufende Jahr. 2022 werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro liegen. Zuvor war Covestro von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro ausgegangen. Die durchschnittliche Erwartung von Analysten lag bei 2,7 Milliarden Euro.
Neben dem anhaltenden Corona-Lockdown in China, insbesondere in Shanghai, nannte der Konzern weiterhin signifikant steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie ein Weltwirtschaftswachstum, welches unter den bisherigen Erwartungen liegen dürfte.
Anleger zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs von Covestro sackte auf der Handelsplattform Tradegate um zuletzt knapp fünf Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs ab.
Im ersten Quartal hatte das Ebitda den Angaben zufolge bei 806 Millionen Euro gelegen und damit im Rahmen der Erwartung von Covestro (750-850). Der Konsensus habe bei 774 Millionen Euro gelegen. Im zweiten Quartal rechnet das Unternehmen mit einem kräftigen Rückgang auf 430 bis 530 Millionen Euro.
Die Senkung der Prognose ist natürlich enttäuschend, aber auch kein Beinbruch. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für den Chemieriesen bleiben gut und die Bewertung ist nach wie vor sehr günstig. Angesichts des angeschlagenen Charts sollten nicht investierte Anleger auf jeden Fall noch eine Bodenbildung abwarten. Wer bereits an Bord ist, beachtet den Stopp bei 34,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX