Es ist eines der brandheißen Themen im Biotech-Sektor: Die Krebsimmuntherapie. Im vergangenen Jahr hat Novartis mit der US-Zulassung von Kymriah Geschichte geschrieben. Denn dabei handelt es sich um die erste marktreife CAR-T-Zelltherapie überhaupt. Mit neuen Langzeit-Studiendaten unterfüttern die Schweizer nun die Wirksamkeit der Therapie.
Im Rahmen einer Folgeuntersuchung der zulassungsrelevanten ELIANA-Studie zeigten die Patienten mit B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (kurz ALL) eine Remmisionsrate von 81 Prozent. 60 Prozent davon erreichten eine vollständige Remission, die restlichen 21 Prozent zeigten eine unvollständige Widerherstellung des Blutbildes.
STADA wirbt Goldschmidt ab
Derweil muss Novartis den Wechsel vom Pharmamanager Peter Goldschmidt verkraften. Seit 2013 leitete er das Geschäft der Generika-Tochter Sandoz in Nordamerika – zum 1. September 2018 wird er als Vorstandsvorsitzender beim Konkurrenten STADA bestellt. Dies kommt überraschend: Erst vor wenigen Monaten wurde Claudio Albrecht CEO des MDAX-Konzerns, den Grund für einen erneuten Wechsel an der Spitze von STADA nannte die Firma nicht.
Nach einem langen Kampf konnte im vergangenen Jahr das Investorenduo Bain Capital und Cinven den Kauf von STADA vermelden. Am Freitag soll über ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag entschieden werden.
Novartis bleibt ein klarer Kauf
Die Schweizer werden den Abgang von Goldschmidt verkraften. Viel wichtiger sind die neuen Daten zu Kymriah. Denn damit untermauert Novartis die starke Position im Bereich der vielversprechenden Krebsimmuntherapie, in den nun auch Gilead (durch die Übernahme von Kite Pharma) und auch Celgene (dank der Kooperation mit Bluebird Bio sowie der angekündigten Akquisition von Juno Therapeutics) verstärkt Fuß fassen wollen. Aktuell bleibt die Dividendenperle erste Wahl im Pharma-Sektor und ein klarer langfristiger Kauf.