Die europäische Vermögensverwaltungsbranche erlebt eine Phase intensiver Konsolidierung. Zwei Anbieter könnten nun einen neuen Giganten formen. Die ersten Fusionsgespräche sollen bereits gestartet worden sein. Was bedeutet das für die DWS Group und ihre vor allem bei Dividendenjägern beliebte Aktie?
Das französische Unternehmen Natixis Investment Managers befindet sich offenbar in Gesprächen mit dem italienischen Versicherer Generali über einen möglichen Zusammenschluss. Laut einem entsprechenden Bericht der Financial Times sind die Verhandlungen noch in einem frühen Stadium. Es gebe bisher noch keine Einigung über die Bedingungen. Ob es letztlich zu einer Vereinbarung kommt, ist ohnehin ungewiss.
Die Natixis-Mutter BPCE wollte sich nicht zu den Gerüchten äußern. Auch Generali hat den Bericht nicht kommentiert. Natixis verwaltet laut eigener Website derzeit Vermögenswerte von 1,3 Billionen Dollar, während Generali für das erste Halbjahr ein verwaltetes Vermögen von 821 Milliarden Euro (863,86 Milliarden Dollar) ausweist. Ein Zusammenschluss könnte einen der größten Vermögensverwalter Europas hervorbringen.
Bereits im Januar berichtete Reuters, dass BPCE gemeinsam mit Fenchurch Advisory und Rothschild & Co informell das Interesse an seiner Sparte Natixis Investment Managers sondiert habe. Dabei habe BPCE laut Quellen auch Kontakt zu Wettbewerbern wie AXA, der Deutsche-Bank-Tochter DWS und Generali aufgenommen, um mögliche Fusionen im Bereich Vermögensverwaltung auszuloten.
Zusätzlich berichtete Reuters zuletzt, dass die Allianz Optionen für ihre Einheit Allianz Global Investors prüft, die laut Website Vermögenswerte von 560 Milliarden Euro verwaltet.
Konkurrent AXA ist bereits einen Schritt weiter. Der französische Versicherer hat sich mit BNP Paribas auf einen Verkauf der Vermögensverwaltung AXA Investment Managers für insgesamt 5,4 Milliarden Euro geeinigt. Natixis verkaufte im September seinen paneuropäischen Spezialisten für Privatkredite MV Credit an den kalifornischen Investor Clearlake Capital.
Europas Vermögensverwaltungsbranche ist stark in Bewegung. Die DWS ist dabei in einer starken Position. Daran würde auch eine Fusion der Vermögensverwaltung von Generali mit Natixis nichts ändern. Bei der DWS selbst sind Zusammenschlüsse mit Konkurrenten ebenfalls gut möglich, um die eigene Position zu stärken.
Unabhängig davon sind die mittelfristigen Perspektiven für den günstig bewerteten Vermögensverwalter gut. Zudem bietet die Aktie eine attraktive Dividende von 6,1 Prozent. Anleger greifen an schwachen Tagen weiter zu und setzen einen Stopp bei 30,00 Euro.
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